Der Angeklagte und der deutlich ältere Politiker hatten sich im Jahr 2016 bei der Wahl zum Mister Austria kennen gelernt. Damals sei es zu einvernehmlichem Sex gekommen, später zu einer engen Freundschaft, die allerdings drei Jahre später in die Brüche ging.
K.-o.Tropfen
Ein Jahr später schilderte der Angeklagte, dass er 2017 vom Politiker vergewaltigt worden sei. "Ich habe vermutlich K.-o-Tropfen verabreicht bekommen. Als ich aufgewacht bin, war er über mir", schilderte der Mann auch noch einmal vor Gericht.
Warum die Anschuldigung so viel später erhoben wurde? "Ich habe das verdrängt." Während eines Lockdowns allerdings habe ihn die Erinnerung eingeholt.
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Eine Verdrängung hält Psychiater Hofmann für unwahrscheinlich. Nach einer Begutachtung kommt er zur Überzeugung, dass es sich eben um das "False Memory Syndrom" handeln muss. "Das ist nichts, was gewollt ist", so der Psychiater. "Das überfällt einen und macht mit einem etwas." Der Lockdown habe den 26-Jährigen massiv belastet, das hätte das Syndrom begünstigt.
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Dieser Argumentation folgt schließlich auch der Richter. Er spricht den Angeklagten von der Verleumdung frei; nicht rechtskräftig.
Zuvor war auch schon ein weiterer junger Mann vom Verleumdungsvorwurf freigesprochen worden, der ähnliche Übergriffe geschildert hatte.
Der Politiker selbst sei laut seinem Anwalt "zwei Jahre durch die Hölle gegangen." Nun sei er aber voll rehabilitiert.
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