FPÖ-Bezirksrat Markus Gudenus: Todesstrafe für Frankfurt-Verdächtigen

Die tödliche Attacke von Frankfurt beschäftigt die deutsche Öffentlichkeit.
Wiener Landespartei distanziert sich von Facebook-Kommentar des Bezirksrats aus prominenter FPÖ-Familie.

Die niederösterreichische Landtagsabgeordnete Vesna Schuster (FPÖ) hat auf Facebook die Stimmung nach der tödlichen Attacke auf einen Achtjährigen am Frankfurter Hauptbahnhof angeheizt. "Ich wünsche ihm das Schlimmste. Abschaum! Fahr zur Hölle!", schrieb die Politikerin am Montag mit etlichen Rufzeichen. Und sie vergaß nicht zu erwähnen, dass der Tatverdächtige aus Eritrea stammt.

Markus Gudenus, FPÖ-Bezirksrat in Wien-Wieden und Bruder des Ex-FPÖ-Klubobmanns Johann Gudenus, setzte am Montag noch eins drauf und forderte in einem Kommentar unter Schusters Posting die Todesstrafe. Diese sei in diesem Fall "absolut angemessen", meinte der Lokalpolitiker. Trotz öffentlicher Kritik war Gudenus' Posting zumindest bis Dienstag 20.30 Uhr noch nicht gelöscht.

FPÖ-Bezirksrat Markus Gudenus: Todesstrafe für Frankfurt-Verdächtigen

Die Wiener FPÖ stellte am Dienstagabend klar, man lehne "die Todesstrafe entschieden ab". Landesparteisekretär Michael Stumpf sagte: "Das Facebook-Posting des Wiener Bezirksrats Markus Gudenus stellt dessen Privatmeinung dar und entspricht nicht der Parteilinie."

Tödlicher Angriff

Hintergrund: Ein Mann hatte am Hauptbahnhof von Frankfurt am Main am Montag eine Frau und deren achtjährigen Sohn vor einen einfahrenden ICE gestoßen. Das Kind wurde von dem Zug erfasst und getötet, die Frau überlebte. Wenig später ist bekannt geworden, dass der Mann mit Wohnsitz in der Schweiz einst aus Eritrea eingereist war. Er wurde seit einigen Tagen von den Schweizer Behörden wegen eines anderen Vergehens gesucht und war bereits seit längerer Zeit in psychiatrischer Behandlung.

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