Fly Niki: Passagiere können nicht abheben

Die Flüge wurden gestrichen
In Schwechat wurde beim Check-in vergeblich auf die Öffnung gewartet.

Fünf Uhr Früh, Flughafen Wien, Ratlosigkeit. In einer Stunde hätte ein Niki-Flug nach Marrakesch abheben sollen – der einzige des Tages.

"Ich habe gestern schon gesehen, dass die Flüge nicht gehen werden", sagt Gerhard Hackl, einer von vier Wartenden vor dem Niki-Check-in-Schalter, der unbesetzt bleibt. So wie er saßen heute Zehntausende Reisende auf Flughäfen fest.

Fly Niki: Passagiere können nicht abheben
Flughafen Schwechat, Flughafen Wien, Niki, gestrandete Passagiere, Flüge gestrichen

Hackl hat sich gestern, Mittwoch, noch bei der Hotline seines Reisebüros erkundigt, ob er überhaupt zum Flughafen fahren soll. Denn da war bereits bekannt, dass Niki den Flugbetrieb einstellt. Aber jetzt steht er hier, weil es hieß, man werde versuchen, ihn umzubuchen. Doch niemand kam; vom Reisebüro nicht, und von Niki auch nicht.

Sonst ist kaum jemand aufgetaucht, ein halbes Dutzend verhinderte Reisende trifft auf ungefähr genauso viele auf verhinderte Reisende wartende Journalisten. Das Gespräch unter den Anwesenden schweift ab auf Niki Laudas legendäre Geizigkeit. Gegen 5.30 Uhr schwindet die Hoffnung, dass aus dem Marokko-Urlaub doch noch etwas wird.

Telefonisch erreichte der KURIER Adi Nurschinger, der seiner Familie zu Weihnachten eine Fuerteventura-Reise schenken wollte: "Es wäre der wohl letzte gemeinsame Urlaub mit unserem Sohn gewesen, der im Maturajahrgang ist", sagt der 44-Jährige enttäuscht. "Nicht nur mein Weihnachtgeschenk ist damit dahin, auch auf den Kosten bleiben wir sitzen." Er hat die Flüge direkt bei der Airline gekauft – und damit weniger Rechte auf Kostenrückerstattung als Pauschalreisende, wie die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer informieren.

Letzter Flug

Beim bisher letzten Flug von Fly Niki war übrigens KURIER-Redakteur Harald Ottawa zufällig dabei. Er ist am Mittwoch um 23.14 Uhr in Wien, aus Teneriffa kommend, gelandet. "Es war eine sanfte Landung. Die Leute haben ein letztes Mal applaudiert, Mitarbeiter standen Spalier, als wir ausgestiegen sind", beschreibt er.

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