Flughafen Wien: Terroralarm auf Flug EZY5352

Der Easyjet-Flug wurde gestoppt (Symbolbild)
Iraker wurde wegen verdächtiger Nachricht aus easyjet-Maschine geholt.

Auf dem Rollfeld am Flughafen Wien-Schwechat löste eine verdächtige Nachricht auf dem Handy eines irakischen Passagiers am Samstag Terroralarm aus. Der Vorfall ereignete sich kurz vor 12.45 Uhr, der geplanten Abflugszeit des Easyjet-Flugs EZY5352 von Wien nach London-Gatwick. Der Airbus A319 war bereits auf dem Weg zur Startbahn, als die Sitznachbarin des Irakers Alarm schlug.

Die Frau wurde auf den Mann aufmerksam, weil er sich verdächtig verhalten haben soll, erzählt Flughafen-Pressesprecher Peter Kleemann im KURIER-Gespräch. Nach Angaben von Karl-Heinz Grundböck, Sprecher des Innenministeriums, glaubte die Frau, auf dem Handy des Mannes Botschaften mit Bezug zur Terrormiliz Islamischer Staat zu erkennen und verständigte die Crew.

Das Flugzeug wurde sofort gestoppt, Sicherheitskräfte holten den Verdächtigen aus dem Airbus. Danach wurde das Flugzeug evakuiert und von Polizisten durchsucht. Die Passagiere wurden von einem Notfallteam betreut. "Wir haben sie informiert, dass in Bezug auf einen Passagier noch Details abzuklären sind und der Betroffene nicht wieder mit an Bord gehen wird", erzählt Kleemann. Dass Terror-Alarm bestand, wurde verschwiegen. Als weitere Sicherheitsmaßnahme wurde auch das gesamte Gepäck noch einmal durchleuchtet.

Die Behörden fanden nichts Verdächtiges. Der angehaltene Iraker hatte keine Waffen oder gefährliche Stoffe bei sich, betonte Kleemann. Mit rund drei Stunden Verspätung hob die Maschine um 15.43 Uhr schließlich ab.

Weder der Iraker noch die Zeugin waren an Bord. Beide wurden bis in die späten Abendstunden von Ermittlern befragt, zudem das Mobiltelefon des Mannes überprüft. Er gab in einer ersten Einvernahme an, irakischer Staatsbürger zu sein und in London zu studieren. Laut Behörden zeigte er sich kooperativ. Ob es bei ihm tatsächlich einen Bezug zum IS gibt, war Samstagabend noch Gegenstand von Überprüfungen. Der Zwischenfall löste am Flughafen keine zusätzliche Alarmbereitschaft aus: "Die Polizei ist seit Brüssel nach wie vor mit vielen Einsatzkräften vor Ort", sagt Kleemann.

Kommentare