Flüchtlinge drücken über Kunst Gedanken aus

Im Zuge eines Workshops dienen die Kleidungsstücke jungen Flüchtlingen als Projektionsfläche ihrer Gedanken
Künstlerin leitete Workshop für junge Flüchtlinge.

Es waren einfache, weiße T-Shirts. Doch lange sind sie nicht weiß geblieben.
Im Zuge eines Workshops dienen die Kleidungsstücke jungen Flüchtlingen als Projektionsfläche ihrer Gedanken. „Gleiches Recht für Alle“ und „Bleiberecht für Alle“ steht bereits auf den Schablonen, die einige eifrige Jugendliche vorbereitet haben.

Die Künstlerin Vasilena Gankovska, die den Kunst-Workshop leitet, wurde von der Organisation „Flucht nach Vorn“ angesprochen. Der Verein möchte geflüchteten Jugendlichen durch verschiedene Freizeitaktivitäten den „friedlichen, respektvollen und vorurteilslosen Umgang miteinander vermitteln“. Im Zuge des Workshops entstand auch spontan das derzeitige Logo von „Flucht nach Vorn“: eine Hand, die ein Peacezeichen formt.

Die Jugend genießen

Für Gankovska, die selbst Migrantin in Österreich ist, bedeutet der Workshop mehr, als nur Drucktechniken zu vermitteln. „Es geht darum, die Leute zu stärken. Sie sollen sich bekräftigt fühlen“, sagt sie. Ihr ist es außerdem wichtig, dass die Jugendlichen nicht wie Opfer oder Benachteiligte behandelt werden. „Die Lebensphase in der sich die Jugendlichen gerade befinden, ist an sich schon schwierig genug. Sie sollen einfach ihre Jugend genießen“, sagt sie.
Als Künstlerin ist für Gankovska die Kunst ein wichtiges Instrument sich selbst auszudrücken – eine visuelle Ausdrucksweise, die alle verstehen. So kann ohne Barrieren kommuniziert werden, obwohl keine gemeinsame Sprache als Grundlage dient. „Sie wollen gehört werden und durch die Kunst können sie kommunizieren.“

Flüchtlinge drücken über Kunst Gedanken aus
honorarfrei. Flucht nach Vorn, Vasilena Gankosvska, Kunstworkshop

Bis zum Ende motiviert

Gankovska hat bereits Erfahrung als ehrenamtlichen Helferin. Sie ist neben ihrem Beruf als Künstlerin auch Teil des Vorstands der „IG Bildende Kunst“, die sich für die Interessen von Künstlern einsetzt. Sie ist gern bereit,auch weitere Kooperation einzugehen, sagt sie.

Zu Beginn des Workshops wussten einige der jungen Flüchtlinge nicht, was sie mit den blanke, weißen T-Shorts tun sollen. Doch bis zum Ende des Workshops waren alle engagiert. Für einige der Jugendlichen ist sie zu einer Ansprechperson geworden. „Es ist sehr schön zu sehen, wie motiviert die Jugendlichen sind. Sie wollten einfach nicht mehr aufhören“, erzählt Gankovska während im Hintergrund eine Jugendliche ihre Gedanken auf den weißen Stoff bringt: „Freiheit für Alle!“

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