Fluchtachterl: Räuber sollen Frau an der Bar betäubt haben
In den Erinnerungen des Opfers klafft eine Lücke. 175 Minuten Ungewissheit. Am 6. Juli fanden Polizisten in der Kürschnergasse in Wien-Floridsdorf eine Frau, 42, am Boden. Die Nachtschwärmerin war orientierungslos – und beraubt worden.
Kriminalisten gehen davon aus, dass die Täter ihr Opfer mit K.-o.-Tropfen außer Gefecht gesetzt haben. Ein Fall von vielen. Denn alleine im ersten Halbjahr 2013 wurden 49 schwere Straftaten – entweder Sexualdelikte oder Raubüberfälle – mit Betäubungsmitteln („Liquid Ecstasy“) angezeigt.
Im Vergleich: Im Jahr 2012 waren es 89. In Wien erklärt eine Polizeisprecherin auf Anfrage, dass es keine Häufung gebe. Allerdings registrieren Polizisten mehrere Varianten, wie Täter ihre Opfer mit den geruchs- und geschmacksneutralen Mitteln betäuben. Zuletzt suchte die Polizei nach einer Frau, die einen Mann zuerst betört, ihn dann zum Bankomat begleitet und mit einem Schluck eines mitgebrachten Getränks willenlos gemacht haben soll. Ergebnis: Seine Bankomatkarte war weg, das Konto leer.
Kein Nachweis
Im Fall der 42-Jährigen ist der K.-o.-Tropfen-Einsatz zwar wahrscheinlich, allerdings aber erst eine Vermutung. „Einen Nachweis“, dass ihr jemand K.-o.-Tropfen in ein Getränk gemischt hat, „haben wir nicht“, sagt eine Sprecherin. Das liegt in der Natur der Sache. Denn die Substanz verflüchtigt sich binnen Stunden. Die Nachtschwärmerin hatte ein „leichtes Spitzerl“, als bei ihr am Heimweg die Lichter ausgingen. Später behob ein Unbekannter von ihrem Konto ihren Monatslohn. Wer kennt den Verdächtigen (Bild)? Hinweise: 0131310/67210 .
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