Fensterputzer aus 48. Stock des DC Tower gerettet

Fensterputzer saßen beim DC Tower in einer Putzgondel fest.
Putzgondel geriet in 144 Meter Höhe in Schräglage - Männer über Lüftungsöffnungen geborgen.
Fensterputzer aus 48. Stock des DC Tower gerettet
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Zu einer aufsehenerregenden Rettungsaktion ist es Samstagmittag im Wiener "DC Tower" - der an der Neuen Donau gelegene gläserne Riese ist mit 250 Meter das höchste Gebäude Österreichs - gekommen. Die Wiener Berufsfeuerwehr musste zwei Fensterputzer bergen, die im 48. Stock an der Außenfassade in Not geraten waren.

Wie Michael Wagner, der Sprecher der Berufsfeuerwehr, erklärte, war die Gondel gegen 12.50 Uhr abgerutscht und in Schräglage geraten. Sie ließ sich in weiterer Folge in einer Höhe von 144 Meter nicht mehr in Bewegung setzen. Die beiden Fensterputzer saßen fest.

Passanten wurden auf die missliche Lage der beiden Männer aufmerksam und verständigten die Einsatzkräfte. Starke Windböen erschwerten die Bergung. Die Arbeiter wurden über Lüftungsöffnungen, die in jedem Stockwerk angebracht sind, ins Innere des Gebäudes gehievt. Zuvor hatten die Lüftungsgitter entfernt und die Männer mit Leinen gegen ein mögliches weiteres Abrutschen der Gondel oder gar ein Abstürzen gesichert werden müssen.

Die Männer blieben unverletzt, einer der beiden soll aber unter erheblichem Schock gestanden sein. Die beiden seien "besorgt und ängstlich und nicht besonders froh in dieser Situation" gewesen, schilderte der Einsatzleiter der Feuerwehr ihre Verfassung vor der geglückten Bergung.

Fensterputzer aus 48. Stock des DC Tower gerettet
DC Tower, Fensterputzer saßen fest
Die Gondel - der darunter liegende Bereich war großräumig abgesperrt worden - wurde mittels Seilen in ihrer Position gesichert und soll möglich bald von einer Fachfirma vom Gebäude geholt werden. An dem eineinhalbstündigen Rettungseinsatz waren 30 Einsatzkräfte beteiligt.

Der "DC Tower" in Wien-Donaustadt, von dem am Samstag zwei in Not geratene Fensterputzer gerettet werden mussten, ist mit 250 Meter das größte Haus Österreichs. Der "gläserne Riese" wurde im vergangenen Februar offiziell eröffnet und gilt bereits jetzt als ein neues Wahrzeichen Wiens. Gestaltet wurde der Wolkenkratzer vom französischen Architekten Dominique Perrault.

Dieser wollte mit der liquiden Fassade zur Donau Bezug nehmen, wie Perrault anlässlich der Eröffnung sagte. Offiziell trägt das hohe Haus die Bezeichnung "DC Tower 1", denn ursprünglich war auch noch ein kleinerer, rund 170 Meter hoher Zwilling projektiert.

Auch wenn das Ausmaß imposant ist: Das höchste Bauwerk des Landes ist der "DC Tower" knapp, aber doch nicht. Der benachbarte Donauturm misst 252 Meter. Gefallen dürfte der Wolkenkratzer mehr, hat er doch den zweiten Platz beim diesjährigen "Emporis Skyscraper Award" eingeheimst. Der Architekturpreis für Wolkenkratzer wird seit dem Jahr 2000 verliehen. Die Jury lobte die kontrastreiche Fassadengestaltung des "DC Tower" und das umfassende Nachhaltigkeitskonzept, das beispielsweise Photovoltaik-Anlagen zur eigenen Energiegewinnung, regionale Pflanzen mit einem geringen Wasserbedarf in den Grünzonen und E-Tankstellen zur Einsparung von CO2-Emissionen beinhaltet.

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