Favoritens Bezirksvorsteher als "Mundl"-Graffito am Columbusplatz
Damit hat wohl niemand gerechnet.
Montagvormittag hat die Bezirksvorstehung Favoriten ein neues Wandbild am Columbusplatz präsentiert. "Es geht um eine berühmte Persönlichkeit aus der TV- und Filmwelt in Favoriten", hieß es vorab. Umso größer war die Überraschung, als auf dem 50 Quadratmeter großen Street-Art-Bild Bezirksvorsteher Marcus Franz (SPÖ) im Ruderleibchen und Tätowierungen lächelte.
Street-Art-Bild in Anlehnung an "Mundl" Sackbauer
"Das Bild ist natürlich humorvoll gemeint – aber das, was ich damit ansprechen will – etwa, dass wir der kinder- und jugendfreundlichste Bezirk sind – ist natürlich ernst gemeint", sagt der rote Bezirksvorsteher. "Die Tattoos und versteckten Hinweise zeigen alle eines: dass der Zehnte ein lebenswerter Bezirk ist und ich Favoriten im Herzen trage."
Das Wandbild soll an den "Mundl" erinnern. Die legendäre Filmfigur Edmund Sackbauer aus der Serie "Ein echter Wiener geht nicht unter".
Auch er wohnte - wie auch Marcus Franz - in der Hasengasse in Favoriten. "Wir wollten nicht den gesamten Bezirk mit Plakaten zukleistern, sondern eine neue Kommunikationsform wählen", heißt es aus dem Büro der Bezirksvorstehung.
In einem Facebook-Posting stellt der seit zweieinhalb Jahren amtierende Bezirksvorsteher klar: Für das Street-Art-Bild wurden keine Steuermittel ausgegeben, es wurde "aus eigener Tasche" bezahlt.
Die Hauswand sei bis 15. Oktober angemietet. Die Inhaber der Wand sind die Lokalbesitzer von Paydos. Das Kunstwerk selbst von der Firma Colour Grow realisiert. "Wir hoffen, dass die Wand nicht übersprüht wird. Wir haben damit leider Erfahrungswerte mit Wahlwerbung in Favoriten", heißt es aus deren Büro.
Tattoos auf dem Graffiti sollen Hinweise geben
In den Tattoos und Notizen auf dem Wandbild will man darauf hinweisen, was im 10. Bezirk alles Gutes passiert. Etwa, dass der Barbara-Prammer-Hof als erster Gemeindebau-Neu dort gebaut worden ist.
Oder dass der Zehnte ein "heimlicher Öko-Bezirk" sei, mit dem größten Solarkraftwerk Wiens oder dem Pilotprojekt „50 Grüne Häuser“ für mehr Fassadenbegrünung. Mehr als die Hälfte des Budgets – fast 17 Millionen Euro – würden für Kinder und Jugendliche aufgewendet.
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