Fachkräftemangel im Kindergarten: Wiener Personal droht mit Streiks

Fachkräftemangel im Kindergarten: Wiener Personal droht mit Streiks
Zu wenig Pädagogen, zu viele Kinder. Die Sorgen und Wünsche sind nicht neu.

Die Wiener Kindergartenpädagoginnen und Pädagogen fühlen sich im Stich gelassen. Sämtliche ihrer Wünsche seien in den vergangenen Jahren ungehört geblieben. Ändere sich das nicht mit dem kommenden Finanzausgleich, werde man wieder auf die Straße gehen, kündigte man am Dienstagvormittag bei einer Protestveranstaltung der Betriebsräte an. Karin Wilflingseder von der GPA avisierte einen "heißen Herbst".

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Denn nachdem was man bisher aus den Verhandlungen zum Finanzausgleich höre, seien die Kindergärten kein Thema - "eine Schande". Derzeit ist eine Fachkraft für 25 Kinder zuständig, unterstützt von einer Assistentin, viel zu wenig, wie die Betriebsräte meinen. Damit könne man sich nicht einmal zehn Minuten für jedes Kind Zeit nehmen. Darüber hinaus nähmen administrative Aufgaben ständig zu. Daher bräuchte es mehr administratives aber auch Reinigungspersonal, meinte Judith Hintermeier von der younion.

Fachkräftemangel hausgemacht

Fest steht für die Pädagoginnen, dass der Fachkräftemangel hausgemacht sei. Angesichts der schlechten Arbeitsbedingungen stiegen jede Woche Pädagoginnen aus. Diese wollten nicht nur wie Hirtenhunde um die Gruppen kreisen, damit niemandem etwa passiere sondern auch pädagogische Arbeit leisten. Angesichts des Fehlens von Personal mittlerweile auch im Assistenzbereich, könnte es passieren, dass im Herbst oder spätestens kommenden Frühling Betreuungseinrichtungen gar nicht öffnen könnten, meinte Karin Samer von den Kinderfreunden.

Die Forderungen der Pädagoginnen bleiben jedenfalls seit Jahren die gleichen: eine Verringerung der Kinderzahl in den Gruppen, eine Verbesserung des Fachkraft-Kind-Schlüssels, eine gesetzlich einheitliche Ausbildung der Assistentinnen sowie ausreichend Vor- und Nachbereitungszeit.

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