Erstmals seit 45 Jahren: Rathausplatz wieder vollgeparkt
Am Donnerstag haben erstmals seit 45 Jahren wieder Autos am Wiener Rathausplatz geparkt. An die 140 Oldtimer aus den 1960er- und 1970er-Jahren wurden dort abgestellt. Diese stünden symbolisch für die Parkplätze, die 1969 durch die Tiefgarage ersetzt wurde, sagte Kurt Kasperak, General Manager Development des Garageneigentümers List Group.
Im Zuge der Renovierung wurden unter anderem laut Ernst Fischer von der BOE Gebäudemanagement GmbH, die als Betreiberin der Garage fungiert, die Böden erneuert, die alte Beleuchtung durch LED-Lampen ersetzt, eine Einzelplatzerkennung durch rote und grüne Signale eingeführt sowie ein neues Farbkonzept für eine freundlichere Atmosphäre und bessere Orientierung entwickelt. Zudem sei die Parkgarage mit moderner Videoüberwachung ausgestattet. Die Hintergrundmusik solle den Kunden den Aufenthalt angenehmer machen und ein rund um die Uhr besetztes Callcenter bei Problemen weiterhelfen. Bereits vor drei Jahren wurde ein barrierefreier Zugang durch einen Aufzug errichtet.
Im rathausseitigen Zugang der Parkgarage eröffnete Michael Wenusch, Leiter der Fotosammlung des Wiener Stadt- und Landesarchivs, die Daueraustellung "100 Jahre Rathausplatz". Die wechselseitige Geschichte dieses Areals wird anhand von 40 Fotos dargestellt. Das älteste der Bilder ist eine Schwarz-Weiß-Aufnahme des Rathauses um 1910.
Anlässlich des Jubiläums und der abgeschlossenen Renovierung gestaltete der Regisseur Wolfgang Atzenhofer im ersten Untergeschoß der Garage eine künstlerische Park-Landschaft im Stil des Rathausparks. Stellvertretend für die größten Events am Rathausplatz untermalten Eistänzerinnen, ein Weihnachtsmann sowie ein Steirer das Fest in der Garage.
Schon in der Ersten Republik war der Rathausplatz ein häufig genutzter Veranstaltungsort. Bürgermeister Felix Slavik (SPÖ) beschloss schließlich, den Rathausplatz von Autos zu befreien. Ursprünglich war ein Bauwerk geplant, das ganzjährige Veranstaltungen ermöglichen sollte. Ein extra dazu veranstalteter Architekturwettbewerb führte jedoch zur Erkenntnis, dass die Errichtung eines festen Bauwerkes keine gute Lösung sei. So wurde durch die Errichtung der Parkgarage und des Rathausparkes der Platz selbst zu einem Event-Areal.
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