Erster Super-Stau nach den Ferien

Erster Super-Stau nach den Ferien
30 Prozent mehr Verkehr als in den Ferien machen den Pendlern das Leben schwer. Die A23 bleibt das Nadelöhr.

Zwei hängen gebliebene Fahrzeuge im Nadelöhr auf der Südosttangente, dazu ein kleiner Auffahrunfall auf der Nordbrücke. "Das hat zum Stau-Super-GAU geführt", sagt ARBÖ-Verkehrsexpertin Sandra Ivancok.

Am Montag stand an Wiens Einfahrten der Verkehr vielfach still. Viele Pendler kamen mit Verspätung zur Arbeit. "Es ist nur rund 30 Prozent mehr Verkehr als in den Sommermonaten, aber das reicht schon aus", erklärt Helmut Beigl von der ÖAMTC-Informationszentrale.

Überraschend kam das nicht. Laut den Staumodellen des ÖAMTC, machen 25 Autos pro Kilometer Fahrspur kein Problem. Drei Fahrzeuge zusätzlich führen aber schon zum Verkehrszusammenbruch.

"Witzigerweise staut es sich immer erst in der zweiten Woche nach Ferienende", erklärt ARBÖ-Sprecher Thomas Woitsch. "Offenbar sind die meisten Pendler zu Beginn sehr vorsichtig. Sie fahren etwas früher los und nach einer Woche denken sie sich, es passt alles."
Dann komme es - wie jedes Jahr - am zweiten Montag zum ersten großen Stau. Denn zu viele Autofahrer sind fast gleichzeitig unterwegs.

Hanssonkurve

Erster Super-Stau nach den Ferien

Verschärft wurde gestern die Lage durch Baustellen, vor allem jene auf der Südosttangente im Bereich Hanssonkurve. "Angst der Retter vor dem Super-Stau" lautete Anfang Juni die KURIER-Schlagzeile. Da es in diesem Bereich keinen Pannenstreifen und keine Möglichkeiten gibt, defekte Fahrzeuge aus der Gefahrenzone zu bergen, befürchteten viele Einsatzfahrer grobe Probleme.

Am Montag war es so weit. Ein hängen gebliebenes Fahrzeug konnte nur schwer geborgen werden. Es bildete sich eine zehn Kilometer lange Kolonne. Bei einem gröberen Unfall kann es in den kommenden Tagen und Wochen noch dramatischer werden.

Zusätzlich ereignete sich Montagfrüh ein Auffahrunfall am nächsten Nadelöhr, der Wiener Nordbrücke. Auch dort staute es heftig. "Von Krems nach Wien habe ich über eine halbe Stunde verloren", berichtete ein Pendler.

Stau-Prognose

"Die nächsten ein bis zwei Wochen wird das so bleiben", meint man beim ARBÖ. Dann haben sich die Lenker auf die neuen Zeiten eingestellt. Nur auf der A23 könnte es noch länger problematisch bleiben. Die Generalsanierung von Wiens wichtigster Verkehrsader wird noch Jahre dauern und für viele Staus sorgen.

Wiens Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou sieht derzeit keinen Handlungsbedarf: "Autopannen kann man schwer ausschließen", so ein Sprecher zum KURIER. Man werde das Geschehen aber im Auge behalten.

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