"Erde Brennt": Jetzt auch Hörsaal der Boku besetzt

"Erde Brennt": Jetzt auch Hörsaal der Boku besetzt
Gruppe fordert "radikalen Systemwandel, um die soziale Krise, die Krise im Bildungsbereich und die Klimakrise zu überwinden".

Nach Hörsälen an den Universitäten Wien, Innsbruck und Salzburg ist seit Montagmittag auch der Hörsaal TÜWI-01 der Universität für Bodenkultur (Boku) von Klimaaktivistinnen und -aktivisten der Gruppe "Erde Brennt" besetzt. Es handle sich dabei um eine Solidaritätsaktion mit der Besetzung am Wiener Uni-Campus, wurde auf Twitter bekanntgegeben.

"Erde Brennt": Jetzt auch Hörsaal der Boku besetzt

Besetzt wird der größte Hörsaal an der Boku.

Gemeinsam fordern die Aktivistinnen und Aktivisten einen radikalen Systemwandel, um die soziale Krise, die Krise im Bildungsbereich und die Klimakrise zu überwinden. Konkret brauche es zum Beispiel mehr Geld für Hochschulen, das Aus für fossile Energieträger und eine Steuer auf Vermögen und Übergewinne.

Vorlesung abgesagt

Ursprünglich wäre geplant gewesen, die Lehrveranstaltung "Chemie" am heutigen Montag von 8 bis 11.30 Uhr im größten Hörsaal der Boku zu stören. Die wurde aber abgesagt. "Wegen dem österreichweiten Bahnstreik konnte der Professor der Vorlesung nicht anreisen. Wir haben kurz überlegt, unsere Aktion abzusagen, uns dann aber doch dagegen entschieden. Unser Anliegen ist zu wichtig", sagt Lara Chommakh, Studentin und Sprecherin von Erde Brennt Wien.

"Wir haben keine Zeit mehr. Wenn wir jetzt nicht handeln, wird es zu spät sein. Wir können jetzt schon die ersten Auswirkungen der Klimakrise spüren. Unwetter, Hitzewellen und Waldbrände - all das wird nur schlimmer werden. Wir müssen jetzt unsere Art zu leben und zu wirtschaften ändern, um die Chance auf eine klimagerechte Welt zu haben. Ein System, das auf Ausbeutung basiert, wird uns nur immer weitere Krisen bringen“, erklärt Chommakh die Beweggründe der Studenten.

"Erde Brennt": Jetzt auch Hörsaal der Boku besetzt

Etwa 50 Stunden besetzen seit 11 Uhr den großen Hörsaal.

Im besetzten Hörsaal soll während der Besetzung ein vielfältiges Programm angeboten, der Raum als freier Ort für Austausch und Vernetzung genutzt werden. Willkommen seien "alle, die sich mit unserem Kampf für eine klimagerechte Zukunft solidarisch fühlen", heißt es in einer Aussendung.

Um 16.30 Uhr werden Studierende etwa im besetzten Hörsaal mit den Professorinnen und Professoren Daniel Ennöckl, Eva-Maria Baldrian-Wagner, Harald Rieder und Melanie Pichler zum Thema "Was soll sich in der Wissenschaft tun?“ diskutieren.

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