Elfjähriger stürzt aus Fenster

fenstersturz
Die Polizei vermutet einen Unfall, das Kind wurde schwerst verletzt.

Die Polizei vermutet einen Unfall, das Kind wurde schwerst verletzt.

In dem Haus in der Quellenstraße 93 haben die meisten Bewohner nichts von dem Unglück mitbekommen, das sich hier in der Nacht zum Freitag abgespielt hatte. Ein elfjähriges Kind war aus dem Fenster seines Zimmers rund 14 Meter in die Tiefe gestürzt – und ringt seither im Wiener Donauspital mit dem Tod.

Aus dem dritten Stock

Um etwa 5 Uhr in der Früh war der Elfjährige aus dem Kinderzimmer im dritten Stock in den Innenhof auf einen Papiercontainer aus Plastik gefallen. Dabei wurde der Aufprall etwas gedämpft, was ihm das Leben retten könnte.

Der Bub schleppte sich noch mit seinen schweren Verletzungen ins wenige Meter entfernte Stiegenhaus, wo er von einem aufmerksamen Nachbarn gefunden wurde. Die alarmierte Wiener Rettung versorgte den Buben dort, ehe sie ihn ins Krankenhaus brachte.

Das Kind erlitt ein Polytrauma und schwebt laut Rettung in akuter Lebensgefahr. Da es wenig Blutspuren am Tatort gibt, dürfte sich der Elfjährige vor allem innere Verletzungen zugezogen haben.

Offenbar war der serbische Bub in psychiatrischer Behandlung. „Die Familie wohnt bereits seit einigen Jahren hier“, berichtet Nachbarin Cvieta Rosic. „Sie haben auch noch eine vierjährige Tochter.“ Obwohl sie schräg gegenüber wohnt, hat auch sie von dem nächtlichen Vorfall nichts mitbekommen.

„Fremdverschulden ist auszuschließen“, erklärte Polizeisprecherin Camellia Anssari am Freitag gegenüber dem KURIER. Für einen zunächst ebenfalls nicht ausgeschlossenen Selbstmord gab es vorerst keine weiteren Hinweise.

Befragung der Mutter

Näheres dazu soll aber die Befragung der Mutter ergeben. „Sie ist den ganzen Tag im Spital und darauf nehmen wir natürlich Rücksicht“, heißt es bei der Polizei. Es wird allerdings ermittelt, ob eine Verletzung der Aufsichtspflicht vorliegt. Bei derartigen Fällen ist es aber sehr selten, dass Eltern am Ende tatsächlich deswegen angezeigt werden. Oft werden hier auch beide Augen zugedrückt, weil Mütter und Väter ohnehin schon schwer leiden mussten.

Der Bub musste am Freitag jedenfalls stundenlang notoperiert werden. Ob er den Sturz überleben wird, werden erst die kommenden Stunden und Tage ergeben.

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