Hernals: Schönheitskur für ein heruntergekommenes Grätzel
Leer stehende Geschäftslokale, Häuserfassaden von denen der Verputz bröckelt und kaum Leute auf der Straße. Das Grätzel rund um die Haslingergasse im 17. Bezirk hat eine Schönheitskur dringend notwendig.
Die Stadt Wien sieht ebenfalls Verbesserungspotenzial. Das soll nun im Zuge eine Blocksanierung ausgeschöpft werden. Ziel dabei ist es, Schlüssel-Liegenschaften im Gebiet zu erneuern. „Es geht um qualitative Verbesserung und Verdichtung“, erklärt Berthold Lehner vom Wohnfonds Wien.
Die Vorbereitungen sind abgeschlossen. Nun geht es an die Umsetzung. Die kommenden zwei Jahre bekommen Liegenschaftseigentümer in diesem Grätzel besondere Unterstützung. Ein Team von vier Architektinnen (ARGE DI Valerie Aschauer/ DI Maria Langthaller/ DI Azita Goodarzi/ Mag. Johanna Rainer) steht zur Verfügung.
Finanzierung
Tischlerei-Besitzer Harald Menczik ist dennoch kritisch. „Renovieren ist ja schön und gut. Aber man muss den Spaß ja auch bezahlen.“ Hier möchte das Blocksanierungsteam einhaken. „Eine Sanierung ist zwar mit mehr Zeit und Geld verbunden – aber der Aufwand zahlt sich aus“, sagt Berthold Lehner. Etwa ein Drittel der Kosten übernimmt zudem die Stadt.
Ideen gibt es seitens der Architekten bereits genug. Für die Ottakringer Straße fände Architektin Johanna Rainer eine Arkadenfront ideal. „Zum einen wäre so auch ein Flanieren bei Schlechtwetter möglich“, erklärt Rainer. Gleichzeitig könnten dabei im ersten Stock Balkone entstehen. Dank der neuen Bauordnung ist es möglich, straßenseitig Balkone zu errichten – bis dato war das nicht gestattet.
Die Haslingergasse ist nicht das einzige Gebiet, an dem derzeit intensiv gearbeitet. Auch das Kretaviertel in Favoriten und die Klosterneuburger Straße (20. Bezirk) bekommen ein Facelifting.
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