Ein "Flat" für die Muntermacherin

Lisa Hotwagner lässt es sich im Ulrich schmecken.
Lisa Hotwagner vom Ö3-Weckerteam geht gerne ins Ulrich am Spittelberg.

"Guten Morgen, ich bin Lisa Hotwagner." Ob noch im Bett, beim ersten Kaffee oder im Auto auf dem Weg zur Arbeit – rund zwei Millionen Österreicher stehen jeden Morgen mit Lisa Hotwagner auf. Ihre Stimme sorgt selbst bei dem größten Morgenmuffel für gute Laune. An der Seite von Robert Kratky oder Philipp Hansa und den Wettermännern Christian Huhndorf und Sigi Fink bringt sie die Ö3-Hörer sicher durch den Frühverkehr.

Während das Ö3-Studio quasi ihr zweites Wohnzimmer ist, hat sie im Ulrich im 7. Bezirk fast ein zweites Zuhause gefunden, denn "wir Burgenländer halten zusammen. Hier fühle ich mich ein bisschen wie daheim", verrät Lisa Hotwagner als sie es sich im Ulrich gemütlich macht. Die Ö3-Moderatorin und Ulrich-Chef Gerald Bayer sind nämlich beide gebürtige Südburgenländer. "Wir waren quasi Nachbarn." Bayer stammt aus Oberschützen (Bezirk Oberwart), Hotwagner aus dem benachbarten Mariasdorf. Beide hat es nach der Schule nach Wien gezogen. Bayer wurde Szenegastronom, Hotwagner wohl zu einer der bekanntesten Radiostimmen des Landes.

Tagwache um 3.20 Uhr

An das frühe Aufstehen hat sie sich auch nach rund viereinhalb Jahren noch nicht gewöhnt. "Um 3.20 Uhr klingelt mein Wecker. Das ist einfach verdammt früh", sagt Hotwagner.

Zeit zum Morgenmuffeln bleibt aber keine: "Um vier Uhr muss ich im Studio sein, um fünf gehen wir auf Sendung. Da ist dann sofort der Schalter umgelegt. Ich habe so ein tolles Team, da rennt der Schmäh. Wir verstehen uns einfach gut." Da kann es auch schon vorkommen, dass sie "ihre Männer" einbremsen müsse. "Manchmal vergessen sie, dass eine Frau dabei ist", schmunzelt sie.

Dass sie zum Radio will, hat Lisa Hotwagner schon am Anfang ihrer Ausbildung gewusst. "Ich habe die FH in St. Pölten gemacht. Radio hat mich am meisten interessiert." Ihre Familie habe sie in ihrem Wunsch bestärkt. "Meine Mama hat immer gesagt, geh zum Radio oder zum Fernsehen. Da könnte ich dich immer hören oder sehen und würde wissen, dass es dir gut geht." Und tatsächlich ging der Wunsch der Mutter in Erfüllung. "Meine Mama hört jeden Tag den Ö3-Wecker, schickt mir manchmal in der Früh auch noch eine SMS", erzählt Lisa Hotwagner.

Arbeitsehemann Kratky

Bei Ö3 hat die 27-Jährige ihre zweite Familie gefunden. "Robert Kratky ist sozusagen mein Arbeitsehemann und Sigi Fink meine Arbeitsaffäre", schmunzelt sie. Und wie auch in einer richtigen Ehe sei das Miteinander nicht immer einfach. "Robert und ich, wir sind beide Alphatierchen. Ich möchte nicht in die klassische Frauenrolle gedrängt werden, sondern sage, was ich denke", sagt Hotwagner. "Wir harmonieren aber sehr gut und wissen schon immer, was der andere sagen wird. So entstehen die Schmähs. Die sind nicht geplant."

Wie lange ihr Wecker noch um 3.20 Uhr klingeln wird? "Ich weiß es nicht. Ich fühle mich sehr wohl und es macht mir sehr viel Spaß." Fernsehen? "Man weiß nie was kommt, es würde mich schon auch reizen."

Ulrich und Erich

Im Dezember 2013 hat Gerald Bayer das Ulrich in Neubau eröffnet. "Wir haben eingeschlagen wie eine Bombe", sagt er. Bayer hat 20 Jahre Berufserfahrung in der Gastronomie, war vor dem Ulrich Geschäftsführer der "Halle" im Museumsquartier. "Ich wollte etwas Eigenes. Da habe ich dieses leer stehende Gebäude – das ehemalige Spatzennest – entdeckt", erzählt er. Während sich viele andere Interessenten nicht drüber getraut hätten, weil alles erneuert werden musste, hat Bayer die Ärmel aufgekrempelt und mit dem Umbau begonnen. "Es war ein steiniger Weg, aber es hat sich ausgezahlt." Heute ist das Ulrich ein Szenelokal. "Es kommen auch viele Promis, die in der Nähe wohnen."

Während die Karte alle vier bis fünf Wochen wechselt, bleibt ein typisch Ulrich-Gericht immer auf der Karte: "Die Flats – also Flammkuchen sind sehr beliebt", weiß Bayer. Auch Lisa Hotwagner hat sich dieses Mal für ein Flat entschieden. "Ich mag den Avocadosalat sehr gerne, aber heute musste es ein Flammkuchen sein."

Weil der Erfolg ihm Recht gibt, hat Bayer auch schon ein neues Lokal im Auge. "Das Erich, ganz in der Nähe. Es wird bald die Eröffnung geben", verrät er. Für die Ö3-Moderatorin ein Grund genauer nachzuhaken, denn wer weiß, vielleicht heißt das neue Lieblingslokal ja dann Erich statt Ulrich.

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