Ein Feinspitz für Kulinarik und Komik

Ein Feinspitz für Kulinarik und Komik
Weihnachten ist für Heinz Marecek "Fest des Lachens" – und das "Alte Beisl" der ideale Ort zum Laben.

Dass Heinz Marecek ein Gourmet und kein Gourmand ist, erkennt man an seinem Reiseverhalten. Um von Wien in seine Wahlheimat Ibiza zu gelangen, steigt der Schauspieler und Regisseur nämlich nicht ins Flugzeug, sondern ins Auto. Weil einfach zu viele hervorragende Labstellen auf dem Weg liegen, bei denen er unbedingt vorbeischauen muss.

In Wien macht er sich regelmäßig auf den Weg nach Favoriten – ins "Zum Alten Beisl", dem urigen Lokal gleich neben dem Eissalon Tichy. Die ständig besetzen Tische lassen erahnen, dass Marecek nicht der Einzige ist, den die Kochkünste von Metin Yurtseven überzeugt haben.

Ein Feinspitz für Kulinarik und Komik
Nach fünf Jahren bei "Meinl am Graben" und zwei erkochten Hauben beschloss der türkischstämmige Küchenchef, dass es an der Zeit war, sich um ein eigenes Lokal zu kümmern. Zunächst spielte er mit dem Gedanken, wieder zurück in seine Heimat, die Steiermark, zu gehen. Doch dann erfuhr er, dass jenes Lokal einen neuen Chef suchte, dessen Küche er sieben Jahre zuvor mitaufgebaut hatte. Er zögerte keine Sekunde. Und seine feine Kochkunst wurden von den treuen Stammgästen im "Alten Beisl" mit Begeisterung aufgenommen. Dort kocht er von Dienstag bis Samstag gehobene und dennoch Wiener Küche – von der Schinkenkipferlsuppe bis zum gerösteten Nierndl.

Heinz Marecek entscheidet sich an diesem Abend für die glasierte Gänseleber mit karamellisierter Brioche und Kürbis-Chili-Chutney. Dazu darf es ein Glas akkurat gekühlter Weißwein sein.

Feuchtfröhliches Fest

Um einiges flüssiger – nämlich mit drei Flaschen Wermut, einer Flasche Scotch, zwei Flaschen Bourbon und einer Flasche Steinhäger – geht es bei Familie Besenrieder in der Kurzgeschichte "Der Weihnachtsdackel" zu. Aber was bleibt einem anderes übrig, wenn ein wildgewordener Dackel den Weg zum Weihnachtsbraten blockiert?

Ein Feinspitz für Kulinarik und Komik
Als Marecek die Geschichte von Herbert Rosendorfer entdeckte, fand er sie so komisch, dass er beschloss, daraus ein abendfüllendes Programm zu machen und einmal jene Geschichten in den Fokus zu stellen, in denen Weihnachten ein wenig aus dem Ruder läuft. "Weihnachtsfeste, wie sie viele von uns erleben", sagt Marecek, während die Kellnerin die Gänseleber serviert. Schließlich sei Weihnachten ein Fest der Freude – und wo Freude ist, soll gelacht werden. Der Alltag verursache genug Wunden. Deshalb gehöre jede Chance zum Lachen genützt.

Jede Gelegenheit genützt hat Heinz Marecek als Volksschulkind, um mit seinen Großeltern ins Theater zu gehen. "Jedes Mal bin ich nass geschwitzt vor Aufregung aus dem Theater gegangen und wusste, das möchte ich machen." Im Alter von sieben Jahren bekam er dann tatsächlich die Möglichkeit, im Schultheater Conferencier zu sein. " Das hat mich so irreversibel geprägt, dass ich nie mehr überlegt habe, etwas anderes zu tun." Seine Eltern haben die Botschaft mit unglaublicher Gelassenheit empfangen. "Na, am besten gehst ins Reinhardt-Seminar", haben sie gemeint (was er tat). Nur sein kleiner Bruder meinte: "Muss man da nicht eigentlich schöner sein?"

Marecek muss herzhaft lachen, als er das erzählt. Währenddessen bringt die Kellnerin die unverzichtbare Nachspeise: hausgemachte Powidltascherln mit Waldviertler Mohn und Butter. "Himmlisch", sagt Marecek nach dem ersten Bissen. "Also wenn das keine Reise nach Favoriten wert ist."

Ein Feinspitz für Kulinarik und Komik

Bei Heinz Marecek ist Weihnachten ein Fest der Freude – und Freude lacht. Auch zu Weihnachten. Ob Herbert Rosendorfer, Friedrich Torberg, Egon Friedell, Helmut Qualtinger, Christine Nöstlinger oder Alfred Polgar: Alle haben sie einen festen Platz in seiner

lustigen Adventlesung.

Termine

11. 12., Kabarett Simpl, Wien

18. 12., Kabarett Simpl, Wien

19.12., Orpheum, Wien

20.12., Theater Akzent, Wien

21.12., Bühne im Hof, St. Pölten

22.12., Casino im Baden

OE-Ticket

Tickets gibt es unter oeticket.com oder unter 0900-9496096.

Kommentare