Ehepaar in Wien tot in Wohnung aufgefunden
In Wien-Ottakring ist am Mittwoch ein Ehepaar tot in seiner Wohnung aufgefunden worden, wie die Polizei berichtete. Die Ermittler gehen ersten Informationen zufolge von Mord und Selbstmord aus. Die 72 Jahre alte Frau dürfte schon länger schwer erkrankt gewesen und am Mittwoch nicht zu einer wichtigen medizinischen Behandlung gekommen sein.
In der Wohnung des Paares wurde ein Abschiedsbrief gefunden, den ihr 73 Jahre alter Ehemann verfasst haben soll. Demnach dürfte auch er an einer Erkrankung gelitten haben. Der Inhalt des Abschiedsbriefs legt offenbar einen gemeinsamen Entschluss des Paares nahe.
Tatwaffe rechtmäßig in Besitz
"Da niemand die Wohnungstüre öffnete, andere Kontaktversuche negativ verliefen und auch Nachbarn die Frau und ihren Ehemann länger nicht mehr gesehen hatten, wurde die Wohnungstür durch die Berufsfeuerwehr Wien geöffnet", berichtete Polizeisprecherin Barbara Gass.
Einsatzkräfte entdeckten dann Dienstagnachmittag das tote, im Bett liegende Paar. Der Todeszeitpunkt muss erst gerichtsmedizinisch geklärt werden, dürfte aber einige Tage zurückliegen.
"Laut derzeitigen Erkenntnissen ist davon auszugehen, dass der Mann zunächst die Frau und danach sich selbst erschossen hat", sagte Gass. Die Waffe, mit denen beide tödlich verletzt waren, hatte das Paar rechtmäßig besessen. Weitere Ermittlungen laufen.
Wer Suizid-Gedanken hat, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits das Sprechen über die Gedanken dabei, sie zumindest vorübergehend auszuräumen. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich an die Telefonseelsorge wenden: Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt Ärzte, Beratungsstellen oder Kliniken. Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Depressionen betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge in Österreich kostenlos unter der Rufnummer 142.
Das neue österreichische Suizidpräventionsportal www.suizid-praevention.gv.at bietet Informationen zu Hilfsangeboten für drei Zielgruppen: Personen mit Suizidgedanken, Personen, die sich diesbezüglich Sorgen um andere machen, und Personen, die nahestehende Menschen durch Suizid verloren haben. Das Portal ist Teil des österreichischen Suizidpräventionsprogramms SUPRA des Gesundheitsministeriums.
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