Zwei 18-Jährige nach Drogentod einer 14-Jährigen angeklagt

Das Urteil ist rechtskräftig.
Die beiden Burschen, die mit dem Mädchen Anfang Juni konsumiert haben dürften, sollen die Rettung zu spät alarmiert haben.

Die Staatsanwaltschaft Wien hat nach dem Drogentod einer 14-Jährigen im heurigen Frühjahr Anklage gegen zwei Burschen erhoben. Die Sprecherin des Landesgerichts, Christina Salzborn, bestätigte auf APA-Anfrage einen entsprechenden Strafantrag, der am kommenden Montag im Grauen Haus verhandelt wird. Den beiden 18-Jährigen wird grob fahrlässige Tötung vorgeworfen, einem von ihnen zusätzlich unerlaubter Umgang mit Suchtgiften. Er soll dem Mädchen Kokain und MDMA überlassen haben.

Das Mädchen war am 8. Juni in einem Wiener Spital an den Folgen einer Morphinintoxikation gestorben. Wie sich im Zuge der Ermittlungen herausstellte, hatte sie am 3. Juni gemeinsam mit den Angeklagten - einer der zwei war damals noch 17 und somit Jugendlicher - in einer Wohnung in Wien-Donaustadt Suchtgift konsumiert. Der 17-Jährige, der laut Anklage Erfahrungen mit Kokain, Ketamin, Speed, LSD und Marihuana hatte, soll der Runde die Drogen zur Verfügung gestellt haben.

Laut Anklage Rettungskette zu spät in Gang gesetzt

In den Nachtstunden soll sich der Gesundheitszustand der 14-Jährigen infolge der konsumierten Substanzen deutlich verschlechtert haben. Den Burschen wird vorgeworfen, sich nicht rechtzeitig um das Mädchen gekümmert und vor allem nicht die Rettung gerufen zu haben, obwohl sie erkannten, dass die Minderjährige Hilfe benötigte. Statt sofort den Notruf abzusetzen, schafften sie erst die Suchtmittel aus der Wohnung und setzten erst dann die Rettungskette in Gang.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass das Leben der 14-Jährigen zu retten gewesen wäre, wäre nicht eine Stunde bis zur Alarmierung der Rettung verstrichen. Obwohl das Mädchen nach der Überstellung in ein Krankenhaus umgehend intensivmedizinisch betreut wurde, starb sie einem gerichtsmedizinischen Gutachten zufolge an den Folgen des Drogen-Cocktails.

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