Ärztestreik bedauerlich, aber notwendig

Ärztestreik bedauerlich, aber notwendig
Nach dem Warnstreik sollen sich laut Obmann der Ärztegewerkschaft Asklepios wieder alle Beteiligten an einen Tisch setzen.

In Wien haben am Montagvormittag die beim städtischen Krankenanstaltenverbund (KAV) beschäftigten Ärzte einen Warnstreik abgehalten. Zu Problemen oder Engpässen sei es deswegen in den betroffenen Spitälern nicht gekommen, teilte eine KAV-Sprecherin der APA mit. "Es ist recht ruhig in den Spitälern und die Versorgung funktioniert tadellos", betonte sie am Vormittag, als die Demo noch im Gang war.

Betroffen waren das Otto-Wagner-Spital, das Krankenhaus Hietzing, die Rudolfstiftung, das SMZ Floridsdorf, das Donauspital, das Kaiser-Franz-Josef-Spital und das Wilhelminenspital. Ob des Ärzteprotests wurden geplante, nicht dringende OP- und Ambulanztermine verschoben. Akutfälle würden aber jedenfalls versorgt, hatte die Wiener Ärztekammer, die den Protest organisierte, im Vorfeld mehrmals versichert.

Der KAV zeigte sich überdies weiterhin gesprächsbereit. Ein von Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) bzw. dem KAV angeregtes Treffen am vergangenen Freitag mit Ärztevertreter in den eigenen Häusern - darunter auch Kammerfunktionäre - hat nicht stattgefunden. Für Mittwoch wurde eine neuerliche Einladung ausgesprochen, hieß es heute.

Ärztestreik bedauerlich, aber notwendig
ABD0018_20160912 - WIEN - ÖSTERREICH: Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres am Montag, 12 September 2016, während einer Demonstration im Rahmen eines Warnstreiks des Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) am Stephansplatz in Wien. - FOTO: APA/GEORG HOCHMUTH

Für den Obmann der Ärztegewerkschaft Asklepios, Dr. Gernot Rainer, ist es bedauerlich, dass es einen Streik gibt, aber er sei notwendig - so Rainer heute im Ö1-Morgenjournal.

Ärgerlich sind für ihn nicht nur die Sparmaßnahmen, wie die Reduktion der Nachtdienste, sondern auch die Art und Weise wie mit den Ärzten umgegangen wird. Jedenfalls sieht er sich auf einer Linie mit der Ärztekammer.

Ärztestreik bedauerlich, aber notwendig
Der Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Asklepios Dr. Gernot Rainer im Gespräch am 13.05.2015 in Wien

"Der Streik ist notwendig, um ein Zeichen zu setzen", sagt Dr.Rainer. Danach sollte es eine Deeskalation der Situation geben und man sollte sich wieder an einem Tisch zusammensetzen. Jedenfalls ist für ihn die Rücknahme der Nachtdienstreduktion notwendig. "Wenn ärztliche Arbeitszeit fehlt, muss das durch mehr Personal ausgeglichen werden", sagt Rainer, nur gehe Wien diesbezüglich einen anderen Weg als die übrigen Bundesländer, so Rainer.

Was den heutigen Streiktag betrifft, so werden Akutpatienten die Auswirkungen praktisch gar nicht spüren, planbare Dinge würden auf einen anderen Termin aufgeschoben.

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