Doch jetzt im Donaupark funktioniert das Konzept vielleicht zu gut. Denn Zuschauer haben sich noch keine eingefunden. Statt einem Babyelefanten hat ein Babyelefanten-Zoo zwischen den Journalisten und Crew-Mitgliedern Platz. Das wundert den Verkäufer eines nahen Kiosk nicht. „Vor 16 Uhr ist da nichts los“, meint er. Für den Auftakt hätte es möglicherweise auch passendere Orte gegeben.
Schließlich kommen doch die ersten Fans. Monika und Christian. Donauinselfest-Fans der ersten, na ja zweiten Stunde. Sie machen eifrig Fotos. „Ich hab’ im Fernsehen gesehen, dass die Tour auf der Donauinsel startet“, erzählt der Wiener.
Also haben sie sich auf die Suche gemacht. „Seit dem zweiten Donauinselfest waren wir immer dabei“, sagt Monika. Den Tourbus anzuschauen war sozusagen Ehrensache.
Simulieren
Wie aufs Stichwort wird da die Band angekündigt. „Liebe Donauinselbesucher, tun Sie so, als wären Sie zu hunderttausend hier“, ruft Moderator und Musiker Roman Gregory von der Band Alkbottle ins Mikrofon. Auch er ist sich der Situation bewusst. „Simulieren Sie Millionen von begeisterten Menschen.“
Und dann legen DelaDap los. Tatsächlich lockt die Musik mehr Publikum. Eine Freundesrunde, die unter einem Baum gepicknickt hat, fängt spontan zu tanzen an. „Mit Musik ist das noch viel besser“, erklärt eine der Damen.
Alex und Flo wiederum sind extra wegen DelaDap gekommen. Obwohl es nicht leicht war, herauszufinden, wo und wann sie spielen. Generell stößt die Geheimniskrämerei rund um die Gigs derzeit nicht auf große Gegenliebe.
Doch Sicherheit geht vor. Daher sollen Konzerte bei einem zu großen Ansturm auch abgebrochen werden können. Eine weitere Sicherheitsmaßnahme schlägt sich auf die Konzertdauer nieder – diese soll nur zwischen 20 und 30 Minuten liegen. Das verstehen auch Alex und Flo. Schade sei es, dass nicht so viel los sei. Doch in der jetzigen Situation sei es gut, dass es überhaupt ein Ersatzprogramm gebe.
Verregnetes Da Capo
Ob das Konzept der Tour aufgeht, wird sich zeigen. Zum zweiten Konzert von DelaDap am Abend am Wallensteinplatz in der Brigittenau kamen auch nur wenige Zuseher. Das könnte aber auch am Wetter gelegen haben. Statt um 19 Uhr wurde um 18 Uhr gespielt – und das auch nur 15 Minuten. Dann stoppte der Regen das Programm.
Generell sollen pro Tag zwischen 14 und 21 Uhr zwei bis drei Konzerte stattfinden. Bespielt werden öffentliche Plätze, an denen viele Menschen unterwegs sind. So sollen möglichst viele Wiener Zugang zu Kultur erhalten.
Am 19. und 20. September findet mit drei Shows das große Finale des diesjährigen Festivals auf der Wiener Donauinsel statt: Ein großes Konzert am Samstag sowie Schlager und Kabarett am Sonntag. Vielleicht sind da auch Monika und Christian dabei.
Infos: www.donauinselfest.at
Mitarbeit: Adrian Zerlauth
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