Dompfarrer Toni Faber erhielt Goldenes Ehrenzeichen Wiens

Landeshauptmann und Bürgermeister Michael Ludwig (r) verlieh im Wiener Rathaus das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien an Anton „Toni“ Faber, Dompfarrer des Wiener Stephansdoms.
Anton Faber hat am Montag das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien erhalten. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hat die Auszeichnung im Rathaus an den Dompfarrer des Stephansdoms überreicht.
"Gottesmann und Menschenfreund zugleich"
In seiner Rede bezeichnete Ludwig Faber als „echten Glücksfall“ und „verlässlichen Partner“. Faber, so der Wiener Bürgermeister, stelle immer „das Gemeinsame über das Trennende“ und sei „Gottesmann und Menschenfreund zugleich“.
Faber kenne keine Berührungsängste und führe Dialog auch mit Anders- und Nichtgläubigen. Der Wiener Dompfarrer habe Diskussionen und Kontroversen noch nie gescheut. So habe er etwa als Pionier bei der Segnung homosexueller Paare fungiert, was ihn in die Kirchengeschichte eingehen lasse, sagte Bürgermeister Ludwig.
Ludwig bezeichnete den Geehrten außerdem als den „bekanntesten Geistlichen Österreichs“, der nicht nur die spirituelle Einkehr pflege, sondern auch die Klaviatur der medialen Öffentlichkeit beherrsche. Dabei hob Ludwig etwa hervor, dass Faber während der Corona-Pandemie eine Impf-Station im Stephansdom ermöglichte.
Anton Faber wurde am 18. März 1962 in Wien geboren und wuchs in Wien-Rodaun mit drei Geschwistern auf. Eine lebensbedrohende Krankheit wurde für ihn zu einem Berufungserlebnis. So studierte er nach der Matura 1980 katholische Theologie und trat ins Priesterseminar ein. Nach seiner Priesterweihe 1988 wirkte er als Kaplan am Dom von Wiener Neustadt, ehe er 1989 Studienpräfekt im Erzbischöflichen Priesterseminar und Zeremoniar von Erzbischof Hans Hermann Groër wurde.
1997 wurde er zum Dompfarrer von St. Stephan bestellt. Im November 2000 erfolgte seine Aufnahme in das Wiener Domkapitel, heute ein den Erzbischof beratendes Gremium. Darüber hinaus nimmt Faber verschiedene Funktionen im Rahmen der Erzdiözese Wien wahr, unter anderem als Mitglied des Priester- und des Wirtschaftsrates. Überdies ist er Dechant des Stadtdekanats 1.
Einer größeren Öffentlichkeit bekannt ist Faber als „Society-Priester“ sowie als regelmäßiger Kolumnist der Tageszeitung „Kurier“. Pfarrer Faber tritt aber auch als Förderer der zeitgenössischen Kunst in Erscheinung, wie etwa mit dem Projekt „Himmelsleiter“ am Stephansdom.
Das Motiv hinter allen Verdiensten und Leistungen Toni Fabers sieht Ludwig in dessen unumstößlichen Credo: „Solidarität und Liebe statt Ausgrenzung und Hass.“ Faber wolle den Menschen „Zuversicht und Hoffnung“ geben – als Alternative zur „Raunzerei“. Dafür wolle Bürgermeister Ludwig seinen großen Dank aussprechen. Das Goldene Ehrenzeichen stehe stellvertretend für Fabers „gelebte Mitmenschlichkeit“, sagte Ludwig.
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