Die fünf Gefahren-Hotspots für Radler

Bei der Urania gibt es trotz Fahrrad-Spur oft Probleme.
Der KURIER sucht die "Angststrecken" der Wiener und braucht dazu die Meinung der Leser.

Wien entwickelt sich langsam aber doch zu einer Stadt für Radfahrer. Im vergangenen Jahr hat sich die Zahl der Drahtesel-Fans wieder um 6,4 Prozent gesteigert. Allein am Ring waren 1.583.785 Radler unterwegs und die Zahl steigt. Obwohl die Stadt in den Ausbau der Radwege investiert hat, gibt es immer noch Stellen, an denen es für Radler gefährlich werden kann.

Der KURIER hat gemeinsam mit der Radlobby die Top fünf der gefährlichsten Stellen herausgesucht, um Radler zu warnen und die Stadtplaner aufmerksam zu machen.

Die Querungen am Ring

Gerade dort, wo so viele Radfahrer täglich unterwegs sind, kommt es oft zu gefährlichen Situationen. Touristen wissen nicht, dass der grüne Streifen den Radfahrern vorbehalten ist und oft kreuzen Autos an Querungen ohne Ampeln die Fahrbahn. "Jedes Jahr gibt es eine zweistellige Zahl an Verletzten bei den ampelfreien Ausfahrten. Die Autofahrer sind überfordert. Sie müssen auf Fußgänger, Radfahrer und den Verkehr auf der Fahrbahn achten", sagt Roland Romano, Infrastruktursprecher der Radlobby Wien. Ebenfalls am Ring befindet sich der nächste Gefahren-Hotspot für Radfahrer.

Die Urania

Die Kreuzung zwischen dem Ring und der Aspernbrücke ist zwar mit Fahrradstreifen und Ampeln ausgestattet, das Verkehrsaufkommen ist aber extrem hoch. Zu viele Radfahrer müssen sich dort den schmalen Streifen teilen. Kollisionen sind nicht zu vermeiden. Ähnlich ist die Situation auch am Schwarzenbergplatz. Trotz Fahrradstreifen, kommt es häufig zu brenzligen Situationen, wenn Radfahrer am Ring unterwegs sind.

Alserstraße

Den Luxus eines Radwegs haben die Biker in der Alserstraße zwar auch, die Spur endet aber abrupt auf Höhe des St. Anna-Kinderspitals. Von dort an müssen sich Radler, Autofahrer und die Straßenbahn eine Fahrbahn teilen – bis zum Gürtel. "Das ist eine der gefährlichsten Strecken. Eigentlich müssten Autofahrer hinter den Radfahrern bleiben. Man sieht aber immer wieder, dass Pkw einfach überholen. Das birgt enormes Gefahrenpotenzial. Es muss dort dringend die Fahrradspur ausgebaut werden", sagt Romano.

Währinger Straße

Knapp einen Kilometer weiter nördlich besteht ein ähnliches Problem. Der Fahrradstreifen in der Währinger Straße endet einfach. "Gerade jetzt, wo die Schulgasse attraktiver gestaltet werden soll, ist diese Strecke ein wichtiges Rückgrat im Radverkehr. Daher muss dort unbedingt ein neues Verkehrskonzept erstellt werden" sagt der Experte der Radlobby.

Die Linke Wienzeile

Als letzte der Top fünf der gefährlichsten Stellen für Radfahrer erwähnt Romano noch die Linke Wienzeile. Die Wiental-Radverbindung ist eigentlich gut ausgebaut und wird auch viel befahren, der Fahrrad-Streifen endet aber plötzlich vor dem Naschmarkt – nur wenige Meter vor dem neuen Vorzeige-Verkehrskonzept der Stadt. Radlobby-Infrastruktur-Sprecher Romano: "Der Getreidemarkt wird ja derzeit für Radfahrer attraktiviert, was wir sehr positiv und als gutes Beispiel sehen, wie es funktionieren kann. Dass der Getreidemarkt über die Linke Wienzeile nicht erreichbar ist, ist ein Problem." Den Umweg über die Gumpendorfer Straße könnten sich die Radfahrer mit einer Verlängerung der Spur sparen.

Die fünf Gefahren-Hotspots für Radler
grafik, FOTO: Illustration Radfahrer: pro/istockphoto 18.05.2017 Bidlnummer: 514521462
Jetzt sind die Leser gefragt: Wo fühlen Sie sich unwohl oder unsicher auf dem Fahrrad? Welche Strecken in der Stadt vermeiden Sie? Aus welchen Gründen gibt es an gewissen Punkten Probleme? Wo sehen Sie potenzielle Gefahrenstellen? Vielleicht haben Sie auch Vorschläge, wie man die Situation an den jeweiligen Strecken verbessern könnte.
Senden Sie uns eine eMail ansicheramrad@kurier.at und berichten Sie dem KURIER Ihre Erfahrungen. Alle Einsendungen werden geprüft. Gemeinsam mit Verkehrsexperten des ARBÖ und der Radlobby werden die gefährlichen Stellen schließlich besichtigt. Am Ende sollen neue Ideen für Verkehrskonzepte und Lösungen im Sinne aller Verkehrsteilnehmer entwickelt werden.
Es besteht auch die Möglichkeit, die Artikel auf der KURIER-Homepage zu kommentieren.

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