Deutschförderung in Wiener Kindergarten: ÖVP ortet "Desaster“
Die Wiener ÖVP ortet ein „Desaster“ bezüglich der Deutschförderung in den städtischen Kindergärten.
Nur 9,8 Prozent der Vier- und 26,4 Prozent der Fünfjährigen brauchten im Bildungsjahr 2019/’20 nach einem Jahr Deutschförderung keine weitere mehr. Das sei ein massives Problem und zeige, „dass die Deutschförderung im Kindergarten nicht funktioniert“, sagte Landesparteiobmann Karl Mahrer.
Die Effektivität der Deutschförderklassen in den Pflichtschulen sei deutlich höher, ergänzte Bildungssprecher Harald Zierfuß (siehe Artikel unten).
Mahrer und Zierfuß zufolge liegt das unter anderem am stockenden Ausbau der Sprachförderkräfte.
Fünf Forderungen
Die Türkisen richten daher fünf Forderungen an Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos): Es brauche einen Zielpfad für die Erhöhung des Fachkraft-Kind-Schlüssels, eine Sprachförderausbildung für alle Pädagogen, die versprochenen Förderkräfte, Deutsch auf C1-Niveau auch für Assistenzkräfte sowie verpflichtende Eltern- und Deutschkurse für Eltern von Kindern mit Förderbedarf.
Wiederkehr verwies auf KURIER-Anfrage darauf, dass das Bildungsjahr 2019/’20 aufgrund der Pandemie nicht vergleichbar sei. An der Verbesserung des Betreuungsschlüssels arbeite man „mit diversen Maßnahmen“ wie dem Ausbildungsgeld; alleine 2022 habe man 77 neue Sprachförderkräfte angestellt.
Deutsch auf C1-Niveau sei für Assistenzkräfte „keine zwingende Notwendigkeit“, in der Elternarbeit setzt man weiter auf Freiwilligkeit.
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