Der Name Paris Hilton ließ das Geld fließen
Ob man sie mag oder nicht, wo
Paris Hilton auftritt, ist der Saal voll", sagt Eduard B. - und der muss es wissen. Angeblich hat er das exklusive Europa-Vertretungsrecht für die blonde Hotel-Erbin und kann sie für Werbezwecke jederzeit in einem Einkaufszentrum in Wien oder für ein Event in Dubai einfliegen lassen. Laut Staatsanwalt sahnte er mit dem Schmäh vom Betreiber eines Internet-Radios 80.000 Euro ab und versuchte es auch bei anderen Veranstaltern. Muss man extra erwähnen, dass Miss Hilton weder da noch dort aufgetaucht ist?
Eduard B. hat fünf Vorstrafen wegen Betruges, am Dienstag saß der 43-Jährige wieder einmal in Wien auf der Anklagebank. "Wie oft haben Sie Paris Hilton schon getroffen?", fragt Richter Peter Liebetreu zur Begrüßung. "Gar nicht", bekommt er zur Antwort. Der Angeklagte will sich "nicht wichtiger machen als ich bin", doch könne er auf 19 Jahre Netzwerk verweisen, die man ihm mit einer "Hetzkampagne" im Internet abspenstig machen wolle.
Flugtickets und Stretch-Limousine für Paris Hilton seien jeweils schon gebucht gewesen, er hätte sie von den für einen Auftritt geforderten 180.000 Euro noch auf 150.000 drücken können. Denn schließlich hätte Richard Lugners Opernballgast des Jahres 2007 nach einem Gefängnisaufenthalt wegen Trunkenheit am Steuer auch gleich die Seriosität wieder etwas aufpäppeln können.
"Was die alles für Freunde hat, die ihr ramponiertes Image aufpolieren", wundert sich der Richter.
Am Schluss hat es jedenfalls nicht geklappt, wofür er nichts könne, sagt Eduard B. in seiner blumigen Sprache: "Die Musik hat nicht gespielt." Dass er die Anzahlung des Veranstalters für den gescheiterten Paris-Hilton-Auftritt nicht mehr flüssig hat, dafür zaubert er auch flugs eine Erklärung aus dem Hut: Er sei selbst einem Gauner aufgesessen, der mit Trading-Geschäften aus 100.000 Euro binnen 14 Tagen 180.000 Euro zu machen versprochen habe.
Der Prozess wurde vertagt.
Kommentare