Debatte um Testpflicht an den Wiener Kindergarten

Auslastung der Kindergärten im Bundesländer-Vergleich unterschiedlich
Stadt will Freiwilligkeit beibehalten. Grüne und ÖVP fordern strengere Maßnahmen

Um zu verhindern, dass Wiens Kindergärten von der Omikron-Welle leer gefegt werden, will Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) wie berichtet die dort geltenden Regeln lockern: Ab Mittwoch sollen Gruppen nicht bereits bei einzelnen Infektionsfällen geschlossen werden, sondern erst beim Auftreten von Clustern angesteckter Kinder.

Eine Absage erteilt Wiederkehr verpflichtenden Tests in den Kindergärten. Dies sei in dieser Altersgruppe schwierig, außerdem würde man die Pädagogen überlasten. Deshalb bleibe man bei freiwilligen Tests, betonte Wiederkehr am Montag.

Das geht vielen nicht weit genug: „Wir sind für verpflichtende Tests drei Mal pro Woche, wie sie auch in den Schulen erfolgen“, sagt die grüne Bildungssprecherin Julia Malle. Dies ließe sich bei den Kindern ab drei Jahren auf alle Fälle umsetzen, ist sie überzeugt. Idealerweise mittels PCR-Lollipop-Test, der von den Kindern eineinhalb Minuten gelutscht wird. Sei das nicht möglich, wäre ein Antigen-Test immer noch besser als gar kein Test.

Malle verweist auf das Beispiel Kärnten, wo solche Tests nach Einverständniserklärung der Eltern im Kindergarten systematisch durchgeführt würden.

Kritik an der Stadt

Kritik kommt auch von der ÖVP: „Es ist unbegreiflich, warum in den Kindergärten nach wie vor unzureichend getestet wird“, sagt Familiensprecherin Silvia Janoch. „Die Stadt, allen voran Stadtrat Wiederkehr, muss so bald wie möglich den Schutz unserer jüngsten Kinder sowie des Betreuungspersonals gewährleisten.“

Während in sämtlichen anderen Bundesländern PCR-Lollipop-Tests gang und gäbe seien, hinke Wien meilenweit hinterher, kritisiert die ÖVP-Politikerin. Josef Gebhard

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