Das Zuhause der Pendler: Der große Bahnhof-Test startet

++ THEMENBILD ++ BAHNHOF PRATERSTERN
Mobilitätsorganisation VCÖ fragt Bahnfahrerinnen und Bahnfahrer nach ihrem Urteil über die Bahnhöfe.

Der Bahnhof spielt bei der Zufriedenheit der Nutzerinnen und Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel eine große Rolle. Der Bahnhof in Bregenz hat so eine traurige Berühmtheit erlangt, weil in der Bahnhofshalle der Festspielstadt über lange Zeit einfach Kübel aufgestellt wurden, die das Wasser, das durch das Dach tropfte, aufgefangen haben. Im Sommer startet nun die Sanierung.

Der VCÖ (Verein Mobilität mit Zukunft) hat jedenfalls jetzt wieder den jährlichen Bahnhofstest gestartet. Alleine in Wien gibt es 52 Bahnhöfe und Haltestellen, die dem jährlichen Check unterzogen werden – und zwar dem Check jener, die diese auch tatsächlich Tag für Tag nutzen.

Befragungen und Online-Votings

Neben der Befragung in Zügen von österreichweit zehn Bahnunternehmen gibt es für die Fahrgäste auch die Möglichkeit, online unter www.vcoe.at die von ihnen ausgewählten Bahnhöfe nach 15 Kriterien zu bewerten. 

Wichtige Kriterien bei Bahnhöfen sind unter anderem Erreichbarkeit, Barrierefreiheit, Sauberkeit, der Wartebereich und das Bahnhofsumfeld. Die sechs am stärksten frequentierten Bahnhöfe Österreichs befinden sich übrigens in der Bundeshauptstadt Wien.

Bei den Nutzerzahlen ist naturgemäß der Wiener Hauptbahnhof Spitzenreiter, wo im Jahr 2024 im Schnitt täglich rund 124.100 Fahrgäste ein- und ausstiegen. Dicht dahinter liegt der Bahnhof Wien Meidling mit 92.500 Fahrgästen pro Tag. Dieser Bahnhof hat zuletzt optisch eine Aufwertung erfahren.

Am Bahnhof Wien Praterstern gehen täglich 75.700 Fahrgäste ein und aus, in Wien Mitte mit 74.600 ein- und aussteigenden Fahrgästen nur knapp weniger. In Wien Floridsdorf waren es im Vorjahr 64.300 Bahn-Fahrgästen pro Tag und bei Wien Handelskai 50.500.

115,8 Millionen Fahrgäste allein in Wien

Insgesamt waren in Wien im Vorjahr allein im Nahverkehr der ÖBB-Züge 115,8 Millionen Fahrgäste unterwegs, um rund 15 Prozent mehr als im Jahr davor. Sie legten dabei mehr als eine Milliarde Personenkilometer zurück. 

Laut Umweltbundesamt reduziert der Umstieg vom Diesel- oder Benzin-Pkw auf die Bahn die CO2-Emissionen im Schnitt um 95 Prozent pro Personenkilometer.

„Die Wienerinnen und Wiener leisten durch das Bahnfahren einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zusätzlich zur Vermeidung von Staus. Umso wichtiger ist es, der Bevölkerung das Bahnfahren so einfach wie möglich zu machen“, betont VCÖ-Experte Michael Schwendinger

Gut erreichbare Bahnhöfe zählen ebenso dazu, wie häufige Verbindungen und ein preislich attraktives Angebot.

Im Vorjahr hatte übrigens der Wiener Westbahnhof beim Bahnhofstest die Nase vorn. Dieser war bei den Fahrgästen vor allem aufgrund des Wartebereichs und der Helligkeit des Gebäudes beliebt. Den zweiten Platz teilten sich der Salzburger und der Wiener Hauptbahnhof

Für diese beiden haben die gute öffentliche Erreichbarkeit, Barrierefreiheit und der gute Erhaltungszustand gesprochen.

Kommentare