Das tapfere Schneiderlein und seine 25 Taxi-Tänzer

25 Herren der Tanzschule Elmayer stehen beim Kaffeesiederball als Tanzpartner zur Verfügung.
Der 58. Ball der Wiener Kaffeesieder umwirbt Damen mit besonderen Serviceangeboten.

Heute Abend wird Klemens Wippel "wieder Ausschau nach unglücklichen Frauen" halten. Denen bietet er dann seinen rechten Arm an und entführt sie auf die Tanzfläche. Der 20-Jährige ist einer von 25 Taxi-Tänzern, die beim Kaffeesiederball in der Hofburg zur Verfügung stehen. Die Männer wirbeln jene Frauen über das Parkett, die keinen Partner haben, der ihre Tanzleidenschaft teilt.

Vor vier Jahren hat Klemens Wippel in der Tanzschule Elmayer die ersten Walzerschritte gelernt, mittlerweile hat er Gold-Star-Niveau erreicht und tanzt auch im Heeressportverband. Seine Taxidienste hat er bereits beim vergangenen Kaffeesiederball angeboten. Nach anfänglichem Zögern der Damen hatte er kaum eine ruhige Minute.

Das Auffordern wird Ballbesucherinnen heuer besonders leicht gemacht. Die Damenspende, anlässlich des Mottos "Eine Nacht in Venedig" ist eine venezianische Maske und traditionellerweise gilt für Frauen mit Masken Damenwahl.

Zerrissen

Das ist nicht das einzige Serviceangebot, das den (weiblichen) Gästen des 58. Kaffeesiederballs geboten wird. Welche Ballbesucherin kennt das nicht: Frau schreitet die Marmortreppen der Hofburg hinauf, plötzlich spürt sie hinten am Kleid einen Ruck, es macht "ratsch!" – und der Saum des bodenlangen Ballkleides ist zerrissen. Ein ungeduldiger Ballgast wollte sich vorbeidrängen und ist aus Versehen nicht auf den roten Teppich, sondern auf das kobaltblaue Abendkleid getreten. Dank Hanna Feigl und Nadine Meixner muss frau sich darüber nicht lange ärgern. Die Schneidermeisterinnen stehen mit Nadel und Faden zur Verfügung, um Rocksäume zu richten, Zippverschlüsse zu reparieren oder Risse in den Fräcken der Herren zu flicken.

Für Spontanbesucher: Restkarten sind in 32 Wiener Kaffeehäusern sowie an der Abendkasse erhältlich.

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