Das Pratermuseum wandert ins Herz des Wurstelpraters
Größer, besser, zentraler: Genau 60 Jahre nach seiner Gründung und mehr als 30 Jahre nach der bislang letzten Renovierung 1993 soll das neue Pratermuseum im Frühling 2024 seine Tore öffnen. Das kündigten Bürgermeister Michael Ludwig, Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (beide SPÖ) und Wien-Museum-Direktor Matti Bunzl am Dienstag am neuen Standort an.
Dieser ist deutlich prominenter als der bisherige im Seitenflügel des Planetariums: In Steinwurfweite des Prater-Vorplatzes wird ein seit Jahren leer stehendes, früheres Kartencasino um 1,6 Millionen Euro adaptiert. Das Geld wurde im Kulturausschuss einstimmig freigegeben, die Liegenschaft befindet sich bereits im Eigentum der Stadt.
Ludwig wünscht sich "neuen Hotspot"
Die Ausstellungsfläche wird von 150 auf 250 Quadratmeter vergrößert, zudem soll der neue Standort laut Bürgermeister „ökologisch sinnvoll“ sowie behindertengerecht errichtet werden. Ludwig erwartet sich am Ende nichts Geringeres als einen „neuen Hotspot im 2. Bezirk“. Gebaut soll vor allem im Winter werden, damit das Pratergeschäft nicht gestört wird.
Im Zentrum des neuen Pratermuseums soll dann nicht nur die Geschichte des Ortes, sondern auch die Geschichte der Familien stehen, die den Ort geprägt haben. Einige Vertreter dieser Praterfamilien waren auch beim Medientermin anwesend und spendeten während der Ausführungen immer wieder Applaus.
Wohlfühltermin
Dementsprechend gut gelaunt waren auch Ludwig, Kaup-Hasler und Bunzl; die Kulturstadträtin leitete ihren Part gar mit dem Satz „Und wieder einmal sind wir mitten in der Good-news-factory der Kultur“ ein. Und Bunzl warnte die Familien vor, dass man gerne in deren Kellern und Dachböden „schnüffeln gehen“ würde, um die derzeit 15.000 Objekte umfassende Sammlung zu erweitern.
Dafür zuständig sind die Kuratoren des alten wie auch des neuen Pratermuseums, Susanne Winkler und Werner Michael Schwarz. Auch die fiebern dem neuen Standort bereits entgegen: „Wir sind schon froh, dass wir jetzt mittendrin sind“, sagt Schwarz.
Und Winkler hat bereits genauere Vorstellungen, wie der Besuch künftig aussehen soll. 20, maximal 30 Minuten sollen die Besucher im Museum verbringen – „dann wollen wir sie aber schon zu den Hotspots losschicken“.
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