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Millionenschaden

Copa-Cagrana-Pächter Weber ist im Konkurs

Auswirkungen auf zahlreiche Projekte in Wien. Kaum Firmenvermögen mehr übrig.

von Dominik Schreiber

07/27/2016, 04:00 AM

Nun ist es fix: Die Firma von Norbert Weber, dem Generalpächter der Copa Cagrana und Besitzer von Flächen und Schiffen am Wiener Donaukanal sowie in Linz, ist pleite. Am Montag hat das Handelsgericht das Konkursverfahren über die Boardwalk eröffnet, das Gericht geht davon aus, dass nicht einmal mehr 50.000 Euro an Firmenvermögen übrig sind.

Dem gegenüber stehen laut KURIER-Informationen erste Forderungen von zumindest einer halben Million Euro, den Großteil davon hat die Finanz geltend gemacht. Die Stadt Wien hat sich mit 150.000 Euro angeschlossen. "Wir haben bisher nur angemeldet, was rechtskräftig ist", erklärt Martin Jank vom Wiener Gewässermanagement. Schlussendlich dürfte aber auf jeden Fall "mehr als 500.000 Euro" (O-Ton Jank) gefordert werden. Inklusive weiterer drohender Räumungs- und Gerichtskosten wird der Schaden für die Stadtkasse am Ende einen siebenstelligen Euro-Betrag erreichen.

Dazu können ab sofort bei Masseverwalter Johannes Jaksch bis Ende September weitere Forderungen angemeldet werden. Es ist davon auszugehen, dass auch der Linzer Hafen noch Geld sehen möchte, denn dort liegt seit Jahren ein gesunkenes Schiffswrack, das Weber gehört. Allein die Bergungskosten sollen 700.000 Euro ausmachen.

Weber schweigt

Weber selbst reagiert seit Wochen gegenüber dem KURIER nicht mehr auf alle Versuche zur Kontaktaufnahme. Für die Stadt ist es nun zwar ein Ende mit Schrecken, aber weitere Projekte werden nun leichter vorangehen. So verhindern Verträge mit Weber seit 2011 den Bau von "Schwimmenden Gärten" am Wiener Donaukanal. Auch Webers Partyschiff am Kanal rostet als Schandfleck de facto unbenutzt vor sich hin.

Der Copa Beach könnte künftig auch wieder zur Copa Cagrana werden. Denn der Name für das Projekt wurde nur deshalb geändert, weil Weber die Namensrechte besaß und mit Klagen drohte. Mit dem Konkurs könnte es auch eine Löschung der Marke geben oder zumindest einen Verkauf.

OGH bestätigt Stadt

Weber, gegen den derzeit die Staatsanwaltschaft ermittelt, ist vor drei Wochen auch mit einem Einspruch vor dem OGH abgeblitzt. Damit sind die Räumungen der Stadt rechtmäßig. Für Stadträtin Ulli Sima ist das nach sechs Jahren Kampf der endgültige juristische Sieg.

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