Caritas: Erster Supermarkt in Wien mit Langzeitarbeitslosen

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Jobsuchende sollen in der Spar-Filiale für reguläre Dienstverhältnisse qualifiziert werden. Das AMS schießt Mittel zu.

Auf den ersten Blick unterscheidet sich der Shop in der Quellenstraße 185 kein bisschen von einem normalen Supermarkt. Das täuscht: Denn diese Spar-Filiale in Wien-Favoriten wird von der Caritas betrieben, die dort gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice (AMS) Langzeitarbeitslose beschäftigt. Ein Teil davon soll dann in "herkömmliche" Dependancen übernommen werden.

Klaus Schwertner, Geschäftsführer der Wiener Caritas, freute sich über das "Mutmacherprojekt". Damit gebe man Menschen wieder eine Perspektive, betonte er bei der Präsentation am Freitag. 20 Personen, die schon lange auf Jobsuche waren, werken derzeit in der Filiale. Angelernt bzw. unterstützt werden sie von sieben Profis. Je nach Fortschritt und maximal nach sechs Monaten, können sie dann in einen regulären Spar und damit in ein reguläres Arbeitsverhältnis wechseln.

Mehr Personal als in herkömmlichen Filialen

Das Projekt funktioniert als "sozialökonomischer Betrieb" gewissermaßen nach dem Franchise-Modell. Nicht Spar selbst, sondern die Caritas fungiert als Betreiber der Filiale. Das AMS wiederum vermittelt Langzeitarbeitslose und kommt zudem für jenen Restbetrag auf, den der Supermarkt nicht selbst erwirtschaften kann. Budgetiert sind 1,8 Millionen Euro pro Jahr, erklärte Wiens AMS-Chefin Petra Draxl der APA. Dass sich der Shop nicht selbst trägt, liege u.a. daran, dass hier wesentlich mehr Personal eingestellt sei als in herkömmlichen Spar-Märkten.

Der Spar-Geschäftsführer für Wien und Niederösterreich, Alois Huber, betonte, dass in anderen Bundesländern bereits länger solche Kooperationen laufen. So werden nach dem selben Modell drei Filialen in Oberösterreich und je eine in Kärnten und der Steiermark geführt. Schwertner hofft, dass es auch in Wien noch mehr werden.

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