Campus der Religionen: Bürgermeister Ludwig über Vandalenakt empört

Campus der Religionen: Bürgermeister Ludwig über Vandalenakt empört
Vorfall wurde auf Plattform Tiktok gefilmt und veröffentlicht. Religionsgemeinschaften sind schockiert und entsetzt.

Der Vorfall am Campus der Religionen in der Seestadt Asparn hat sich am Wochenende abgespielt. Drei Burschen sind auf einem Tiktok-Video zu sehen, wie sie am Campus der Religionen eine Fahne der jüdischen Glaubensgemeinschaft herunterzureißen versuchen, was schließlich auch gelungen sein soll. Das Social Media Team der Polizei Wien ist selbst auf das Video in den sozialen Netzwerken gestoßen, auf dem Aktion zu sehen sei. Daraufhin wurde die zuständige Polizeiinspektion informiert. Es wurden Ermittlungen gegen drei unbekannte Täter wegen des Verdachts der Herabwürdigung religiöser Lehren laut § 188 StGB und Sachbeschädigung eingeleitet.

Für Wiens Bürgermeister Michael Ludwig jedenfalls Grund genug, sich auf Twitter zu dem Vorfall zu Wort zu melden: "Der Vandalismusakt ist nicht tolerierbar."

 

Harald Gnilsen, Baudirektor der Erzdiözese Wien, ist der Vorsitzende des Vereins Campus der Religion, der das Projekt in der Seestadt umsetzt. Er zeigte sich auf KURIER-Anfrage "geschockt, entsetzt und bestürzt", nicht nur über die Tat selbst, sondern auch über die begleitenden Kommentare im Video. "Alle Religionsgemeinschaften verurteilen diese Aktion aufs Schärfste", so Gnilsen, "denn wer eine Religionsgemeinschaft angreift, greift alle an. Wir verurteilen diesen Antisemitismus und fühlen uns alle angegriffen. Wir entwickeln hier ein Friedensprojekt, da bestürzt und dieser Übergriff." 

Campus der Religionen: Bürgermeister Ludwig über Vandalenakt empört

Die Entwicklung des Projektes in der Seestadt sei bisher sehr bereichernd, vor allem durch die Vielfalt der unterschiedlichen Religionsgemeinschaften. Eines sei sicher: "Wir halten zusammen. Wir spüren auch, dass wir unterschiedlichen Religionsgemeinschaften durch dieses Projekt schon sehr zusammengewachsen sind. Wir lassen uns nicht kleinkriegen."

Campus der Religionen

Auf der von der Stadt Wien zur Verfügung gestellten Liegenschaft entsteht mit dem Campus der Religionen ein Ort, an dem Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen zusammentreffen können und ist dadurch beispielgebend für ein gelebtes Miteinander in diesem neuen Stadtviertel. 

Harald Gnilsen, Baudirektor der Erzdiözese Wien, bezeichnet den Campus der Religionen als sein "Herzensprojekt".

Campus der Religionen: Bürgermeister Ludwig über Vandalenakt empört

Auf der Website erklärt er: "Mit dem „Campus der Religionen“ soll für den neuen Stadtteil in Wien, die Seestadt Aspern, ein Zentrum entstehen, wo Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Religionen ihre Heimat finden können. Mit dem Respekt für die Vielfalt der Religionsgemeinschaften wuchs das große Vertrauen der beteiligten Personen zueinander. Das Projekt „Campus der Religionen“ ist einzigartig und soll für das Verständnis für die verschiedenen Religionsausübungen beitragen. Es freut und bewegt mich, dass das von mir initiierte Projekt „Campus der Religionen“ so viele Menschen anspricht und begeistert, um sich für die Realisierung dieses Friedensprojekt einzubringen."

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