Brandstifter am Leberberg aktiv

Vier Mal innerhalb weniger Wochen musste die Feuerwehr nach Brandstiftungen am Leberberg in Wien-Simmering ausrücken. In den vergangenen Jahren kam es zu mindestens drei weiteren Brandstiftungen in diesem Bereich. „Natürlich haben wir jetzt Angst. Wir leben hier mit unseren Kindern“, sagt Semi Yanar.

„Wir haben uns schon mehrfach bei Wiener Wohnen beschwert. Unsere Haustüre ist immer offen, vermutlich ist sie kaputt“, berichteten mehrere Hausbewohner dem KURIER. Deshalb waren am Freitagabend fünf Jugendliche in dem Wohnhaus. Laut einer Zeugin saßen sie kurz vor dem Feuer in den Sesseln, die unter den Stiegen im Kellergeschoß standen. „Um 23.47 Uhr – ich weiß das nach einem Blick in das Handyprotokoll so genau – habe ich die Feuerwehr gerufen“, berichtet sie.

„Erst hat es überall gerochen und ich dachte, das ist ein Kabel oder der Fernseher. Dann habe ich die Tür aufgemacht und da war eine riesige schwarze Wand. Ich habe die Hand ausgestreckt und konnte sie nicht mehr sehen, so dicht war der Qualm.“

Kurz darauf trafen Feuerwehr und Polizei am Rosa-Jochmann-Ring 3 auf der Stiege 12 ein. „Alle Bewohner mussten auf den Balkon hinaus“, schildert Yanar. „Wir haben nasse Fetzen vor den Türschlitz gelegt, damit kein Rauch hereinkommt“, erzählt eine weitere Bewohnerin aus dem 1. Stock. Drei Personen erlitten Rauchgasvergiftungen. Obwohl das Feuer sehr rasch unter Kontrolle gebracht werden konnte, beträgt der Schaden Zehntausende Euro.

„Es würde mich nicht wundern, wenn wir bald wieder in die Gegend müssen“, meint Feuerwehrsprecher Christian Feiler. Derzeit dürfte ein Brandstifter im Bereich Leberberg sein Unwesen treiben. Diese Siedlung wurde Ende der 90er-Jahre als Stadterweiterungsgebiet hochgezogen und umfasst 21.000 Wohnungen.

2009 brannte es erstmals am Rosa-Jochmann-Ring. Das Feuer wurde in einem Keller gelegt. 2011 wurde der Müllraum in jenem Haus angezündet, in dem die Feuerwehr in der Nacht auf Samstag war. 2012 brannten hier die Postkästen. Auch dieses Feuer war von Unbekannten gelegt worden. Keiner der Fälle konnte bisher aufgeklärt werden, hieß es bei der Polizei am Wochenende.