Wiener Bordell-König in U-Haft
Alexander G. zählte in einem Sexclub in Wien auch Wirtschaftsbosse zu seinen Stammgästen. Damit brüstete sich der studierte Betriebswirt stets. Nicht nur damit: Er selbst gab sich lieber als Manager denn als Puff-Betreiber aus. Mit seinem Ratgeber („Pufferzone – Wie man ein Bordell betreibt“) machte er Schlagzeilen. Er diskutierte im Club 2 im ORF über das Thema Prostitution. Jetzt ist der umtriebige und so gar nicht medienscheue Bordellbesitzer in arger Bedrängnis.
Am Donnerstag nahmen Ermittler des Linzer Landeskriminalamtes den 50-Jährigen fest. Gegen den Unternehmer, der seinen Club bereits verkauft haben soll, laufen Ermittlungen wegen Anstiftung zur Brandstiftung, gefährlicher Drohung und Körperverletzung. G. sitzt nunmehr in U-Haft.
Als in Wien im Mai 2012 der Nachtclub „Love Box 21“ abbrannte, tauchte erstmals sein Name auf. Um den Club war ein heftiger Streit entbrannt: G., heißt es, soll mit einem US-Investor 70 Prozent der Pächter-Gesellschaft erworben haben – inklusive Mietvertrag. Einen solchen gab es aber nicht mehr. Das Lokal war längst weitervermietet worden. Der Zwist soll mit einer Hausbesetzung und einer Räumungsklage gegen G. geendet haben.
In den Fokus der Welser Staatsanwaltschaft geriet er, als im Vorjahr in Wels zwei Neonazis verhaftet wurden. Sie sagten aus, dass der 50-Jährige sie zu einem Brandanschlag auf das Lokal angestiftet habe. Dessen Anwalt, Nikolaus Rast, erklärt: „Das ist eine Behauptung. Mein Mandant kennt die beiden gar nicht.“ Es liegt laut Rast die „Vermutung nahe, dass ihn jemand aus der Unterwelt loswerden will.“
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