Anwalt verbrannte zwei Millionen Euro seiner Klienten

Korruption bestechung
Die Liebe hat einen Wiener Rechtsanwalt offenbar blind gemacht.

Die Liebe hat einen Wiener Rechtsanwalt offenbar blind gemacht. Er steckte zwei Millionen Euro in windige Anlagegeschäfte, um seiner Angebeteten zu imponieren. Zwei Millionen Euro fremdes Geld von den Treuhand-Konten seiner Klienten. Die Geschäfte gingen schief, das Geld ist weg, die Geliebte auch, und der Anwalt ist ebenso wie seine Kanzlei in der Innenstadt gesperrt.

Werner K. hat sein Berufsleben lang Kaufverträge zwischen Geschäftsleuten abgewickelt. Dann lernte er eine Slowakin kennen, die ihn dazu überredete, in die „todsicheren“ Geschäfte ihrer Bekannten zu investieren. Advokat K. versuchte sich in Geldwechseldeals und fiel auf die Nase. Bevor er sich auch noch an den 1,9 Millionen Euro vergreifen konnte, die noch auf den Treuhand-Konten lagen, zeigte er sich selbst bei der Staatsanwaltschaft an und ließ sich aus der Anwaltsliste streichen. Sein Verteidiger Rudolf Mayer hatte zu den Maßnahmen geraten, die dem Ex-Anwalt die sonst obligatorische U-Haft ersparten. Um einen Strafprozess kommt K. freilich nicht herum.

Und die Geschädigten? Bei der Rechtsanwaltskammer gibt es seit dem Jahr 2000 das elektronische anwaltliche Treuhandbuch, das dem Klienten Sicherheit gibt und Schäden abdeckt. Freilich nur dann, wenn der Anwalt den Geldfluss nicht an diesem System vorbeischleust – wie im Fall Werner K. Seine Klienten schauen durch die Finger.

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