Betrüger fischten Briefe aus der Post: Millionenschaden

Betrüger fischten Briefe aus der Post: Millionenschaden
Echte Rechnungen wurden manipuliert; Gericht verurteilt zwei der Täter zu 3,5 und 5 Jahre Haft.

Kriminelle plündern Postkästen in der Wiener Innenstadt, entnehmen Rechnungen und ändern das Empfängerkonto, ehe der Brief wieder in der Post landet. Bevor der Schwindel auffällt, ist das überwiesene Geld längst weitertransferiert bzw. behoben: Schon im Sommer 2019 berichtete der KURIER über die Masche der Kriminellen, mit denen sie einen Millionenschaden verursachten. Damals schilderte der Innenstadt-Galerist Gerald Hartinger, wie ein Kunde nach einem Bilderkauf genau nach dieser Masche 35.000 Euro überwies – allerdings nicht an ihn, sondern an die Kriminellen. Am Dienstag standen zwei Täter vor Gericht.

Betrüger plündern Postkästen in der Wiener Innenstadt

Einer der Männer trägt schwarzen Anzug und weißes Hemd. Der andere einen roten Trainingsanzug und schneeweiße Sneaker. Beide stammen aus dem Kongo, leben aber schon lange in Wien. Während der ältere die Vorwürfe (es geht um einen Schaden von rund 2 Millionen Euro) eingesteht, erzählt der 37-Jährige immer wieder neue Versionen seiner angeblichen Unschuld. „Ich habe nur Leute in Empfang genommen und zur Bank begleitet“, erklärt er zuerst. Dass diese Personen mit gefälschten Ausweisen Konten für die nächsten kriminellen Coups eröffneten oder gerade ergaunertes Geld behoben, erwähnt er nicht. Von kriminellen Machenschaften will der Angeklagte sowieso nichts wissen.

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