Unübersehbar hat nach Jahren des mühsamen Gezerres und mehreren Umplanungen die Neugestaltung einer der wichtigsten Verkehrsadern des 5. Bezirks begonnen: Die Verkehrsberuhigung der Reinprechtsdorfer Straße. Von einer einst bedeutsamen Einkaufsstraße hat sie sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einer recht schäbig wirkenden Durchzugsroute entwickelt, die man als Fußgänger nur besucht, wenn es unbedingt sein muss.
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Das soll nun anders werden. Mit dem Spatenstich am Freitag gaben Verkehrsstadträtin Ulli Sima und Bezirksvorsteherin Silvia Jankovic (beide SPÖ) den offiziellen Startschuss für den Umbau des ersten, rund 400 Meter langen Abschnitts zwischen Schönbrunner Straße und Arbeitergasse, der voraussichtlich im November abgeschlossen sein wird.
Und so wird das Straßenstück nach der Umgestaltung aussehen: Die auf bis zu sechs Meter verbreiterten Gehsteige sollen großzügig Platz für Fußgänger bieten. Die in den vergangenen Jahren nur als Provisorium geführte Einbahn wird dauerhaft bleiben, kündigt Jankovic an. „Durch sie ist es gelungen, den Durchzugsverkehr im Bezirk um 14 Prozent oder 6.000 Autos pro Tag zu reduzieren.“
Wie bei der umgebauten Thaliastraße erfolgt die Gestaltung der Gehsteige annähernd niveaugleich mit der Fahrbahn. Der Randstein, der Straße und Gehsteig trennt, wird nur noch drei Zentimeter hoch sein, lediglich bei den Bushaltestellen wird er 15 Zentimeter messen.
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32 neue Bäume werden für Kühlung und Schatten sorgen. Zum weiteren Inventar gehören zahlreiche neue Sitzgelegenheiten, Multifunktionsflächen sowie die schon von anderen Straßen bekannten Wasserspiele und Nebelduschen.
Nach dem Umbau soll es auch weiterhin genug Platz für das Radfahren in beide Richtungen geben. Zwischen Schönbrunner Straße und Bräuhausgasse soll künftig ein baulich getrennter Ein-Richtungsradweg in Richtung Wientalradweg für die nötige Sicherheit sorgen.
Die Baukosten für diesen Abschnitt liegen bei rund neun Millionen Euro. Wie nach dessen Fertigstellung die geplante Umgestaltung Abschnitts südlich der Arbeitergasse aussehen wird, ist laut Sima noch offen. Erst nach Abschluss des U2-Ausbaus bis zum Matzleinsdorfer Platz (2028) könnten dort die Arbeiten beginnen.
Weitere Pläne offen
Derzeit ist noch unklar, wie weit die weitere Verkehrsberuhigung der Reinprechtsdorfer Straße Richtung Süden gehen wird und ob die seit Jahren diskutierte Begegnungszone auf Höhe des Siebenbrunnenplatzes umgesetzt wird.
Fix ist hingegen das Straßenfest, das dort am kommenden Freitag anlässlich des Spatenstichs über die Bühne geht (ab 15.30 Uhr). Highlight ist der Auftritt von „Wiener Wahnsinn“ um 18 Uhr.
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