Autofahrer rast absichtlich in Menschenmenge: Mordversuch
Sanja L., 22, liegt derzeit im Unfallkrankenhaus Meidling mit einem Schädelbruch – und ist nicht ansprechbar. Die junge Frau wurde Sonntagfrüh laut Polizei von einem Autofahrer in Wien-Favoriten absichtlich angefahren. Gegenüber dem KURIER berichten Beteiligte hingegen, dass das flüchtige Trio sogar absichtlich in eine Menschenmenge mit bis zu 25 Partyfans gerast sein soll. Offenbar war der Vorfall noch weit schlimmer als bisher bekannt.
Gegen sechs Uhr Früh schloss der "Club Village" seine Pforten. Sanja befand sich bis dahin drinnen. Ihr Cousin arbeitet dort. Die Disco gilt als der Treffpunkt jener, die am Balkan verwurzelt sind. Sanja etwa hat serbische Wurzeln. Wie in jedem Club kommt es mitunter auch mal zu kleineren Reibereien.
Am Sonntag war davon nichts zu spüren, sagt Clubbesitzer Toni Juric. Ob die drei Männer, die nun flüchtig sind, ebenfalls dort waren, darüber gibt es unterschiedliche Aussagen. "Wir sichten nun die Videoaufnahmen", sagt Juric zum KURIER. Manche behaupten, einer der Flüchtigen habe Sanja angebaggert, doch sie wollte nichts von ihm wissen.
28 Beteiligte
Der Großteil der Gruppe ging zur Busstation des 15A. Plötzlich sollen die drei jungen Männer mit dem Peugeot Kombi da gewesen sein. Der Lenker dürfte aufs Gas gestiegen sein und die Gruppe anvisiert haben. Während sich einige retten konnten, soll Sanja hochgesprungen und auf der Motorhaube gelandet sein – von dort wurde sie weggeschleudert und landete auf dem Kopf. Dabei brach ihr Schädel. Sie schwebte zunächst in Lebensgefahr, im Laufe des Tages konnte aber Entwarnung gegeben werden. Die Familie durfte die junge Frau bereits besuchen, sie steht aber unter schweren Schmerzmitteln. Die Polizei fahndet derzeit großflächig nach dem Lenker. Die Ermittler zeigen sich zuversichtlich, die Flüchtigen rasch auszuforschen. Derzeit wird der Vorfall als Mordversuch eingestuft.
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