Ministerium bestreitet Missstände in Erdberg

Eingangsbereich des Asyl-Übergangsquartiers in Wien-Erdberg.
Die Kritik an den Zuständen in dem Asylquartier soll völlig unberechtigt sein, heißt es.

Das Innenministerium und die Asyl-Betreuungsfirma ORS haben am Donnerstag Vorwürfe zurückgewiesen, wonach es im neuen Großquartier in Wien-Erdberg zu Missständen gekommen sein soll. Eine Gratiszeitung hatte von hungernden Asylwerbern und wenigen Betreuern berichtet. Stimmt nicht, hieß es im Ministerium, die Vorwürfe stammten von einem einzelnen, sehr aggressiven Flüchtling.

Der aus dem Irak stammende Mann habe Betreuer verbal angegriffen und sei daher nach Tirol verlegt worden, hieß es im Innenministerium. Er habe dann Behauptungen erhoben, die nicht den Tatsachen entsprächen. Die Verlegung sei jedenfalls nicht die Konsequenz seiner - keineswegs verbotenen - Medienkontakte gewesen.

Vorwürfe "völlig falsch"

Dass die Flüchtlinge stundenlang auf ihr Essen warten müssten, sei etwa "völlig falsch", hieß es im Innenministerium. Auch die ORS betonte in einer Aussendung, dass es täglich drei Mahlzeiten gebe und die Wartezeit nicht länger als 15 Minuten betrage. Jeder könne nachfassen, so viel er will, dennoch bleibe täglich etwas übrig und werde nach Traiskirchen zurückgeschickt, so ein Sprecher des Ministeriums.

Betont wurde auch, dass mehr als 20 Personen (konkret 20 Vollzeit-Äquivalente) für die rund 300 Personen in Erdberg zuständig seien. Der Personalschlüssel sei höher als in den Landesversorgungsstellen. Gleichzeitig anwesend sind wegen der Rund-um-die-Uhr-Betreuung allerdings nur vier, bestätigte ORS den Bericht.

Den Flüchtlingen stehen laut ORS und Ministerium die gleichen medizinischen Leistungen wie Österreichern zur Verfügung. Auch die eingehenden Sach- und Kleiderspenden würden verteilt, nur brauche die Sortierung der erfreulich hohen Menge seine Zeit. Lebensmittelspenden seien sofort weitergegeben worden.

Bilder: Flüchtlingsquartier in Erdberg

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