4,5 Jahre Haft: Angeblicher Taxifahrer wollte Frauen vergewaltigen

Der Mann gab an, im Drogenwahn auf die Frauen eingeprügelt zu haben. Vergewaltigungsabsichten stritt er ab.
Mit blutverschmiertem Gesicht schlug Studentin Lisa M. (Name geändert) im Mai des Vorjahres gegen mehrere Türen eines Wohnhauses in Wien-Meidling. Niemand wollte aufmachen. Sie lief weiter, Tür für Tür, schrie panisch. „Erst im nächsten Stock half mir endlich wer“, erinnert sie sich.
Doch so schrecklich das Bangen bis dahin gewesen sein muss, es ist nichts verglichen mit dem, was die 24-Jährige kurz zuvor erlebt hatte. Sie war von einem Fremden niedergeschlagen worden. Während sie im Haus um Hilfe flehte, prügelte der Angreifer in der Garage darunter noch auf ihre Freundin ein.
Deshalb stand ein 35-jähriger Mann am Montag wegen versuchter Vergewaltigung in Wien vor Gericht.
Auf Suche nach Opfern
Der Rumäne sei in der Nacht durch die Stadt gefahren, um wehrlose Opfer zu finden und diese zu vergewaltigen, lautete der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Gegen 5 Uhr in der Früh glaubte er, sie gefunden zu haben, als zwei Studentinnen am Straßenrand auf ihr Bolt-Taxi warteten.
Der Mann, der ein Automodell fährt, das von dem Fahrtendienst häufig genutzt wird, hielt an. Die Frauen stiegen in dem Glauben ein, dass es sich um die bestellte Fahrt handle. Als der Mann wenig später in eine Garage lenkte, realisierten die Studentinnen, dass sie in Gefahr waren.
„Ich sprang aus dem fahrenden Auto“, erzählt eines der Opfer. Der Fahrer verfolgte sie, schlug auf sie ein. Als die zweite Studentin flüchtete, riss er auch sie zu Boden. Die Frauen erlitten Brüche, Prellungen und Platzwunden. Erst als Passanten die Schreie hörten, ließ er von der zweiten Frau ab.
Der wegen Vergewaltigung vorbestrafte 35-Jährige gab nur die Körperverletzung zu. „Drogen haben mich gelenkt. Deshalb habe ich zugeschlagen.“ Das Schöffengericht hingegen war überzeugt, dass er die Frauen vergewaltigen wollte. Er wurde zu 4,5 Jahren Haft verurteilt. Rechtskräftig.
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