AMS lässt Aufreger-Comic ändern

AMS lässt Aufreger-Comic ändern
In einem Comic auf der Homepage des AMS wird einem muslimischen Mädchen vom Studieren abgeraten. Er wurde offline gestellt.

Yasmin will Zahnärztin werden. Ihre Freunde jedoch raten dem muslimischen Mädchen ab. Hauptargument dagegen ist die lange Ausbildungszeit: "Na, zuerst Matura, Uni, dann Fachausbildung..." Am Ende ist Yasmin von ihrem Traumberuf abgekommen, statt dem Studium wird es eine - deutlich kürzere - Ausbildung zur Zahntechnikerin.

Die Geschichte stammt aus einem Comic des AMS Wien, das Jugendliche ansprechen soll. Vor allem auf Facebook hat die Geschichte rund um die kleine Yasmin für viel Aufregung gesorgt. Jungen Frauen mit Migrationshintergrund würde man damit von einem langen Studium abraten und sie stattdessen in die Lehre abschieben, so der Vorwurf.

Im Telefonat mit KURIER.at hat das AMS Wien zu dem Comic Stellung genommen. "Es war nicht die Intention des AMS, zu transportieren, dass die Ausbildung zur Zahnärztin für Migrantinnen nicht zu schaffen ist", sagte Martin Zeilinger vom Wiener AMS. Vielmehr sei die Botschaft, dass es vor allem für Jugendliche ganz wichtig sei, sich rechtzeitig über ihren Berufswunsch zu informieren und welche Ansprüche für den jeweiligen Traumjob gestellt werden.

Die Comic-Reihe, die auch in diversen Tageszeitungen geschaltet wurde, umfasst insgesamt fünf Geschichten über Jugendliche, die sich den Kopf darüber zerbrechen, was sie beruflich werden wollen. Bei keinem der anderen Comics wird der Eindruck erweckt, man wolle Jugendliche von ihrem Wunschberuf abhalten.

Am Montag nahm das AMS den Yasmin-Comic dann von der Seite. Wenn man so eine Sichtweise herauslesen könne, muss es adaptiert werden, so Zeilinger zu KURIER.at. Eine geänderte Version ging gegen 16 Uhr wieder online - in dem der Bruder eine Zahntechniker-Karriere empfiehlt.

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