Akademikerball: Was die Polizei daraus lernt
Seit drei Wochen liegt im Innenministerium der Evaluierungsbericht der Wiener Polizei. Darin wird auch Selbstkritik nach den Einsätzen am Akademikerball und rund um die Pizzeria Anarchia geübt, wie nun durch einen ORF-Bericht bekannt wurde. Drei Punkte werden darin aufgelistet. "Aus diesen wird die Polizei lernen", sagt Innenministeriums-Sprecher Karl-Heinz Grundböck.
Der erste Überraschungsmoment war das "Verhalten des Gegenübers. So etwas hatten wir in dieser Form bisher nicht gehabt. Das aggressive Potenzial hat sich an Nebenschauplätzen entladen", erklärt Grundböck. Das dürfte auch einer der Gründe gewesen sein, warum bei der Pizzeria derartig viele Beamte im Einsatz waren. Offiziell waren rund 1400 Polizisten im Einsatz, intern ist – inklusive aller Nebenschauplätze – sogar von über 2000 Beamten die Rede.
Punkt zwei betrifft die Zusammenziehung von Polizisten aus anderen Bundesländern. Wie berichtet, waren etwa oberösterreichische Beamte bei den Akademikerball-Demo am Stephansplatz offensichtlich überfordert, als die Lage eskalierte. "Künftig wird es mehr Einweisung in den Einsatzraum geben, Ortskenntnisse sind notwendig", erklärt Grundböck.
Punkt drei ist die Erkenntnis, dass das Gegenüber besser auf das Vorgehen der Polizei reagiert. Man müsse in Betracht ziehen, dass die Chaoten bei den Demos ihre Taktik entsprechend anpassen.
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