Aichinger neuer VP-Wien-Klubchef
M it 16:4 Stimmen ist am Mittwoch der erfahrene Kommunalpolitiker und Handelsobmann Fritz Aichinger, 65, zum Klubobmann der VP-Rathausfraktion gewählt worden.
Aichinger zeigt sich mit dem Ergebnis zufrieden und betonte nach der Sitzung: "Wir sind ab morgen kein zerstrittener Haufen mehr. Ab sofort wird gearbeitet." Innerparteiliche Geschlossenheit ist nach den Querelen der letzten Tage - dem Rücktritt von Christine Marek und dem Austritt von VP-Gemeinderat Wolfgang Aigner - auch mehr als wichtig. Aichinger dazu: "Ich werde auch noch die anderen ins Boot holen. Es ist Aufgabe der Politik, Mehrheiten zu schaffen, mit allen zu reden und ich glaube, das habe ich lange und in vielen Positionen auch bewiesen."
Als "causa prima" bezeichnete er sein geplantes Gespräch mit dem abtrünnigen Wolfgang Aigner. Dieser hatte scharfe Kritik an der Führung der Partei geübt und mehr Informationen eingefordert. Dass er selbst bei der Vorstandssitzung am Freitag nicht anwesend war, wird ihm nun freilich von Parteikollegen vorgeworfen.
Aigner will als wilder Abgeordneter bleiben, würde aber damit die ÖVP schwächen, weil sie mit nur 12 Mandataren wichtige Kon-trollrechte verlieren würde. Aigner hält den neuen Klubchef für einen "Großkoalitionär". Aichingers Replik: "Ich würde sagen, ich habe eine Gesprächsbasis mit allen."
Facebook-Eintrag
Der von Aichinger angekündigte Rückholversuch dürfte jedoch scheitern. Aigner: "Vor allem nachdem mir ein Facebook-Eintrag von Frau Tamandl (Anm.: VP-Interimsobfrau) gesteckt wurde. Da erklärt sie, dass ich und all jene, die öffentlich Kritik an der Partei üben aus der ÖVP austreten sollen."
Geleitet wurde die Klubsitzung übrigen von Matthias Tschirf,der am Mittwoch seinen Abgang in das Wirtschaftsministerium bestätigt hat. Alle Entscheidungen über nachrückende Mandatare werden erst in den kommenden Wochen erfolgen.
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