Agentur verklagt Baby auf Schadenersatz

Agentur verklagt Baby auf Schadenersatz
Ein elf Monate alter Bub soll einen Modellvertrag nicht eingehalten haben.

Ein elf Monate altes Baby wird auf Schadenersatz geklagt, weil es einen Vertrag nicht eingehalten haben soll. Selbst Konsumentenschützer staunen über die skurrile Klage, über die heute der "Bürgeranwalt" in ORF 2 (17.30 Uhr) berichtet.

Eine Agentur warb für "Modelkids", auch die Familie Markaryan folgte mit dem elf Monate alten Sohn Ashot der Einladung zum Probeshooting in einem Wiener Hotel. "Dort lockte man alle Eltern damit, dass sie das schönste Kind der Welt hätten", attestiert der Chefjurist des Vereins für Konsumenteninformation (VKI), Peter Kolba. Am nächsten Tag kam der Anruf, Klein Ashot sei als geeignetes Model ausgewählt, man möge den unterschrieben Vertrag faxen.

Gleich darauf kamen dem Vater Bedenken. Es stellte sich heraus, dass von der Familie Fixkosten von 480 Euro zu zahlen sind, ohne Vermittlungsgarantie der Agentur. Der Vater trat daraufhin telefonisch vom Vertrag zurück.

Die Agentur VIP Management behauptet, keinen solchen Anruf erhalten zu haben und fordert die 480 Euro. Und zwar vom Erstbeklagten Ashot Markaryan, elf Monate alt, und von dessen Vater als Zweitbeklagtem. Der Anwalt der Agentur, Christoph Huber, argumentiert: Auch Kinder könnten – vertreten durch den gesetzlichen Vertreter – Rechtsgeschäfte abschließen und daher auch geklagt werden.

Der auf den Plan gerufene VKI wird gegen die Agentur jetzt einen Musterprozess führen. Laut Kolba sei das ein "glatter Rechtsmissbrauch", im Übrigen hätte der Vertrag pflegschaftsbehördlich genehmigt werden müssen.

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