Abschiedsfeier für Schnuller bei einem Strauch in Meidling

Abschiedsfeier für Schnuller bei einem Strauch in Meidling
Im Theresienbadpark können Kinder ihre Schnuller an kleinen Ästen aufhängen, damit der Abschied leichter fällt.

Große Aufregung herrschte am Mittwoch im Theresienbadpark unter den Zwei- bis Dreijährigen des Kindergartens der Kinderfreunde Eichenstraße. Der Grund: Es gibt dort jetzt einen „Schnuller-Strauch“. Auf diesen können die Kinder ihre Schnuller hängen, um sich so von ihnen zu lösen.

Die Initiative geht auf Barbara Schubert zurück, Hals-Nasen-Ohren-Ärztin aus Meidling. „Kinder nutzen oft viel zu lange einen Schnuller“, sagt sie. Das sei schlecht für die Zähne und auch für die Sprachentwicklung.

Schnullerbäume gebe es international einige, so Schubert. Die Idee dazu wurde ursprünglich in Skandinavien geboren. Den ältesten bekannten Schnullerbaum gibt es seit den 1920ern in Dänemark.

Keine Tränen

In der Bezirksvorstehung sei man von der Idee begeistert gewesen, so Schubert. Es folgten einige Telefonate mit dem zuständigen Magistrat, der MA42, sagt Bezirksvorsteher Wilfried Zankl (SPÖ). Diese sei nämlich streng – besonders, wenn es um die Sicherheit von Kindern geht. Das ist auch der Grund, warum im Theresienbadpark ein Strauch statt eines Baumes steht.

„Abbrechende Äste sind keine Gefahr“, sagt Zankl. Ein weiterer entscheidender Vorteil ist, dass der niedrige Strauch besser für die kleinen Kinder zu erreichen ist. Für die Kinder war es ein Erlebnis, die Schnuller an den Strauch zu hängen. Fast gleichzeitig stürmten alle los. Tränen gab es keine.

Umentscheiden möglich

Für seine eigenen Kinder habe er sich damals etwas anderes überlegt, erzählt Zankl. „Die Schnuller haben wir dem Osterhasen mitgegeben.“  

Die Schnuller werden übrigens nicht gleich weggeräumt. Die MA42 werde den Strauch alle paar Monate abräumen. Man kann sich also noch umentscheiden, wenn im Nachhinein doch noch viele Tränen fließen. 

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