Abschied von ermordetem Nationalspieler Kahraman: Polizei bewacht Moschee

Abschied von ermordetem Nationalspieler Kahraman: Polizei bewacht Moschee
Nach den tödlichen Schüssen in Simmering gab es in Liesing eine Trauerfeier für Ex-Nationalspieler Volkan Kahraman.

Etwa 300 Menschen haben sich am Montagnachmittag in der Mescidi Aksa Moschee nahe der Perfektastraße in Liesing eingefunden, um Volkan Kahraman zu gedenken. Der 43-Jährige Ex-Fußballer war am Mittwoch in Wien-Simmering auf offener Straße mutmaßlich von seinem besten Freund, dem 46-Jährigen Orhan S., mit einem Kopfschuss getötet worden. Kurz danach richtete sich der Schütze selbst. 

Der Grund für die tödlichen Schüsse dürfte laut Polizei Eifersucht gewesen sein. Der Unternehmer Orhan S. hatte einen Abschiedsbrief hinterlassen. Er konnte anscheinend nicht damit leben, dass sein bester Freund Kahraman eine Affäre mit seiner Frau gehabt haben soll. 

Großes Polizeiaufgebot

Weil es schon direkt nach der Tat zu Rangeleien und lautstarken Auseinandersetzungen zwischen den Angehörigen der beiden Toten gekommen war, musste die Polizei die Trauerfeier in Liesing bewachen. Mehrere Mannschaftswagen parkten rund um die Moschee, die Eingänge wurden von Beamten der Bereitschaftseinheit bewacht. 

Die Polizei ist auch in Simmering - vor allem im Bereich der Wohnungen der Familien - seit der Bluttat verstärkt auf Streife, weil man Racheaktionen fürchtet. 

Abschied von ermordetem Nationalspieler Kahraman: Polizei bewacht Moschee

Die Trauerfeier verlief Dank des großes Polizeiaufgebotes aber ruhig. Zunächst versammelten sich die Trauernden auf einem kleinen Fußballplatz hinter der Moschee. Nachdem alle der Familie ihr Beileid ausgedrückt und gebetet hatten, verabschiedeten sich die engsten Angehörigen in die Innenräume zum offenen Sarg, wie ein Trauergast dem KURIER erzählte. Beerdigt werden soll Kahraman in der Türkei, im Heimatort seiner Familie. 

Fußball-Nationalspieler

Der 43 Jahre alte Volkan Kahraman war wie der Schütze Orhan S. Vater von zwei Kindern. Kahraman war in Simmering bekannt und beliebt gewesen -  was auch mit seiner Fußball-Karriere zu tun hatte. 2002 hatte er sein Debüt für das Österreichische Nationalteam gegeben, in den 1990er-Jahren spielte er für den Traditionsklub Austria Wien. 

In den letzten Jahren war Kahraman beim SC Ostbahn XI als Manager tätig gewesen. Der mutmaßliche Schütze Orhan S. sponserte den Verein. Er betrieb in Wien-Landstraße eine Installateur-Firma. 

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