"Blinde Wut" führte zu Mord an "geliebter Mutter": 20 Jahre Haft
Weil seine Mutter sich weigerte, ihm Essen zu bestellen, ist ein 22-jähriger Wiener Ende Februar so in Rage geraten sein, dass er die Frau mit einem 36 Zentimeter langen Brotmesser niederstach und töte.
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Es war nicht der erste Streit zwischen Makarije J. und seiner Mutter Sladjana B., der einen Polizeieinsatz auslöste. Einmal schlug der junge Mann eine Tür ein, als sich die 54-Jährige aus Angst eingesperrt hatte. Ein anderes Mal soll er gesagt haben, nicht Gott entscheide, wann sie sterbe – sondern er.
Bei den Behörden galt der Angeklagte, der laut Gutachtern eine Persönlichkeitsstruktur mit narzisstischen und emotional-instabilen Zügen aufweist, als Hochrisikofall. Ein Gewaltverbrechen wurde befürchtet. Ermittlungsverfahren mussten aber immer wieder eingestellt werden, weil die Mutter nicht gegen den eigenen Sohn aussagen wollte.
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„Sie hat fest geglaubt, dass sie ihn auf den richtigen Weg bringen kann“, sagte die Schwester der Erstochenen am Montag unter Tränen vor Gericht. 2021 veröffentlichte die Frau sogar einen Gedichtband, den sie ihrer Familie widmete. Darin bezeichnete sie ihr Kind als „leuchtenden Stern in ihrer Seele“.
Vom „richtigen Weg“ war der Angeklagte im Alter von 15 Jahren abgekommen. Nach der Scheidung der Eltern brach Makarije J. die Schule ab und begann Drogen zu nehmen. Einem Beruf ging er, abgesehen von drei Wochen in einem Sportgeschäft, nie nach. Gemeldet war der Mann in einem Caritas-Heim, die meiste Zeit verbrachte er aber in der Liesinger Wohnung seiner Mutter.
„Wollte sie verletzen“
Drogenkonsum sowie Geldmangel dürften immer wieder zu Konflikten geführt haben. So auch am Abend des 28. Februar.
„Sie hat zu mir gesagt, ich sei ein Nichtsnutz wie mein Vater. In blinder Wut habe ich auf sie eingestochen“, erinnert er sich während der Anhörung. Drei Stiche in Hals, Nacken und Schulter versetzte er ihr laut Anklage. Einer davon elf Zentimeter tief, sodass eine Arterie durchtrennt wurde und die Frau verblutete.
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Ein Nachbar leistete noch erste Hilfe, nachdem der Sohn panisch in Unterwäsche im Stiegenhaus um Hilfe schrie. Die Messerattacke gab der 1,93 Meter große Mann wenig später zu, eine Tötungsabsicht bestreitet er jedoch. Demnach wollte er die Frau nur verletzen. Die Klinge sei aber „durchgegangen wie durch Butter“.
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„Ich wünschte, das wäre nie passiert. Ich habe meine Mutter geliebt“, erklärte der insgesamt recht gleichgültig wirkende Angeklagte. „Sie haben sie getötet“, entgegnete die Vorsitzende scharf. Die Geschworenen sahen das offenbar ähnlich. Der Mann wurde wegen Mordes zu 20 Jahren Haft verurteilt und in ein forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen – rechtskräftig.
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