Möchtegern-Rocker wegen Erpressung auf der Anklagebank
Es ist ein etwas seltsamer Rockerclub, der am Mittwoch auf der Anklagebank im Landesgericht für Strafsachen in Wien Platz genommen hat. Es handelt sich um sämtliche Mitglieder. In Zahlen: 2 Personen. "Wir sind keine Rocker", erklärt einer der beiden Angeklagten gleich zu Beginn. "Wir sind eine militärische Bruderschaft."
Das "Clubhaus" befand sich im nö. Bezirk Neunkirchen. Von dort stammt auch einer der Angeklagten, der andere ist Wiener. Und glaubt man den Angeklagten, habe man sich dort zu zweit getroffen, um Bier zu trinken und zu grillen. Über kriminelle Machenschaften sei nie gesprochen worden, beteuern beide. "Und wie war das dann bei Ihrer Vollversammlung? Zu zweit? Über Motorräder haben Sie ja auch nicht gesprochen, Sie haben ja keine", hakt der Richter nach. "Wir haben darüber gesprochen, wie wir neue Mitglieder finden. Über das Marketing."
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Doch nicht der Zusammenschluss zum brüderlichen Duett war es, der sie schließlich mit dem Gesetz in Konflikt brachte. Laut Staatsanwältin sollen die Männer im Alter von 33 und 45 Jahren für "eine Fülle von Verbrechen und Vergehen" verantwortlich sein. Unter anderem wegen Erpressung, Suchtmittelhandels und Kinderpornografie.
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