Nazi-Rocker: Zuerst mit Maschinenpistolen im Lexus, nun vor Gericht

Er ist 40 Jahre alt, deutscher Staatsbürger und muss sich am Montag vor dem Landgericht Landshut wegen einer Autofahrt verantworten, die wohl Auslöser zu den Ermittlungen eines der größten Waffenfunde in Österreich der vergangenen Jahren war.
Denn jene Waffen, die die Ermittler im Auto des 40-Jährigen bereits am 29. November 2022 fanden, führten in weiterer Folge zu einem Waffenarsenal in OÖ und NÖ im Wert von 1,5 Millionen Euro, 13 Hausdurchsuchungen und 6 Verhaftungen.
6 Männer in Österreich in U-Haft
Und auf die Spur von rechtsextremen Umtrieben in engem Zusammenhang mit der Rockerkriminalität der Bandidos. Zu Männern zwischen 32 und 65 Jahren, die der Polizei seit Jahren aus dem Rechten-Milieu bekannt sind. Sie alle sitzen in U-Haft.
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Lesen Sie im folgenden Artikel, welche Waffen der Verdächtige in seinem Auto mit sich führte und was man über ihn weiß.
Alles ins Rollen kam an einem Dienstag im November. Der 40-Jährige war gerade auf dem Rückweg aus Österreich, als er am Grenzübergang in Simbach am Inn einer Verkehrskontrolle unterzogen wurde. Dabei machten die Beamten einen überraschenden Fund.
Sechs Maschinenpistolen
Der Mann, der keinen Waffenschein besitzen soll, dürfte in seinem Lexus ein regelrechtes Waffenarsenal mit sich geführt haben. Darunter sechs Maschinenpistolen der Marken Skorpion und Sudajew inklusive 7 Magazinen, sechs Revolver, sowie fast 1.600 Schuss Munition. Eine der Maschinenpistolen soll geladen auf seinem Beifahrersitz gelegen sein.
Auch in seinem Zuhause soll der Beschuldigte weitere Munition gelagert haben.
Dem Mann wird nun vorgeworfen, Kriegswaffen nach Deutschland eingeführt zu haben. Über "extremistische Vorstrafen", soll der 40-Jährige nicht verfügen.
U-Haft verlängert
Erst am Dienstag dieser Woche hatte die Staatsanwaltschaft Ried die U-Haft über jene 6 Männer verlängert worden, die in OÖ im Gefängnis sitzen. Die nächste Haftprüfung findet in einem Monat statt.
Bei ihnen wurden auf einem Bauernhof in NÖ, in Bordellen und Wohnungen 35 Langwaffen, 25 Maschinenpistolen, 100 „normalen“ Pistolen, Granatwerfern, 1.000 Waffenteilen sowie 10.000 Schuss Munition sichergestellt. Gesamtwert: 1,5 Millionen Euro.
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Alte Bekannte der schwerkriminellen Nazi-Szene
Unter den Verdächtigen befindet sich auch die Nummer zwei des sogenannten Objekt 21, das vor mehr als zehn Jahren in OÖ verboten worden war. Hier hatten sich Rechtsextreme ebenfalls mit Waffen, Drogen und Rotlicht ihr Geld verdient und bereits damals Verbindungen zur Schwerkriminalität aufgezeigt.
Ebenso soll der ehemalige Waffenhändler des Objekts 21 wegen der aktuellen Vorwürfe wieder in U-Haft sitzen.
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