154 junge Polizisten als Verstärkung für ganz Wien
Man kennt sie aus den Wiener Öffi-Stationen, wenn sie in Gruppen von bis zu sechs Beamten durch die Tunnel streifen. In ihren Overalls sehen die 154 Beamten jederzeit einsatzbereit aus. Seit eineinhalb Jahren gibt es die Bereitschaftseinheit (BE). Jeder junge Beamte muss einmal in seiner Karriere für sechs Monate unter die Fittiche von Major Gerald Lischka.
"Wir decken beinahe das ganze Spektrum der Polizeiarbeit ab", erklärt der stellvertretende Kommandant Lischka, als ihn der KURIER auf Streife begleitet. Es ist Freitagabend, die sechs Beamten machen Personenkontrollen am Praterstern.
804 Anzeigen im Mai
Lischka erklärt, dass die neue Belegschaft erst im Mai angetreten ist. Behält man das im Hinterkopf, sind die folgenden Zahlen beeindruckend: 253 Festnahmen und 804 Anzeigen in nur einem Monat. "Wir sind täglich mit bis zu 24 Gruppen in der Stadt unterwegs", sagt Lischka.
Bei der Kontrolle am Freitag wird ein Mann angesprochen, er muss sich ausweisen. Die Beamten schicken die Daten an die Kollegen, die in der Zentrale in der Rossauer Kaserne sitzen. Alles in Ordnung, der junge Mann darf nach ein paar freundlichen Worten weitergehen.
So nett laufen die Einsätze nicht immer ab. Beschimpfungen von Betrunkenen müssen die Polizisten gelassen hinnehmen. Häufig haben sie es mit Drogendelikten oder Verstößen gegen das Fremdenrecht zu tun. "Es geht uns vor allem darum, das subjektive Sicherheitsgefühl der Wiener zu stärken", sagt Lischka. Besonders an den kriminellen "Hotspots" begrüßt die Bevölkerung die Polizeipräsenz.
Wie der Name schon verrät, sind die U-Bahn-Stationen nicht der einzige Einsatzort. Sobald die Polizei Verstärkung braucht sind die Beamten vor Ort. Demos, große Sportveranstaltungen, Einsätze der WEGA oder auch die bekannte SOKO Ost der Verkehrspolizei, werden von der BE begleitet. "Es ist sicher eines der abwechslungsreichsten Arbeitsfelder, die es in der Polizei gibt. Wir hören am Funk mit und sind rasch und flexibel überall, wo wir gebraucht werden", sagt Lischka.
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