Auf den Leim gegangen
Auch Frau R. überwies rund 380 Euro und fiel aus allen Wolken, als sie bemerkte, dass sie Betrügern auf den Leim gegangen war. „Ein Verwandter hat mich kontaktiert, weil er davon gelesen hat. Ich habe dann die Überweisung geprüft und festgestellt, dass auch ich an ein falsches Konto überwiesen habe“, erinnert sich die Frau.
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Noch im Jänner warnte Wiener Wohnen selbst davor, Geld an das falsche Konto zu überweisen. „Achtung! Es wurden gefälschte Vorschreibungen für Jänner 2023 mit einer falschen Bankverbindung (IBAN), Mietbetrag und QR-Code in Umlauf gebracht“, gab man unter anderem auf Twitter bekannt.
Doch zu diesem Zeitpunkt hatten schon zahlreiche Personen überwiesen. Laut Polizei gibt es 150 Betroffene. Die Schadenssumme beläuft sich auf einen fünfstelligen Betrag.
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Das Landeskriminalamt Wien, Außenstelle Nord, übernahm die Ermittlungen. Die Ermittler stellten fest, dass die Betrugsmasche auch schon im Dezember davor genutzt worden war. Schließlich konnten zwei Tatverdächtige ausgeforscht werden. Es handelt sich um zwei Männer, beide 22 Jahre alt, mit österreichischer Staatsbürgerschaft bzw. unbekannter Staatsbürgerschaft. Die Männer wurden vorläufig festgenommen, befinden sich aber wieder auf freiem Fuß.
Die Ermittlungen dauern an. Geprüft wird, ob die Verdächtigen – sie sind übrigens keine Mitarbeiter mit Insiderwissen – auch noch für weitere Betrugshandlungen infrage kommen.
Forderung aufrecht
Für Frau R. ist das nur ein schwacher Trost. Nach Bekanntwerden der kriminellen Machenschaften sei ihr am Telefon gesagt worden, sie müsse die Miete nicht zahlen. Doch vor Kurzem trudelte eine Zahlungsvorschreibung von Wiener Wohnen bei ihr ein. Darin wird bedauert, dass die Jänner-Miete „aufgrund einer gefälschten Mietzinsvorschreibung auf ein falsches Bankkonto eingezahlt“ wurde. Gleichzeitig weist man darauf hin, dass die Forderung aufrecht bleibt. Wiener Wohnen reagierte auf KURIER-Anfragen nicht.
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